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«Espresso Aha!» Wie ein Produkt zum Strichcode kommt

Strichcodes helfen einem Unternehmen, Ordnung zu halten. Wie aber kommt eine Jeans zu ihrem Strichcode? Und wie wird sichergestellt, dass ein anderer Artikel nicht mit dem gleichen Strichcode verkauft wird? «Espresso Aha!» hat sich durch den Strichcode-Dschungel gekämpft.

Es gibt zig Varianten von Strichcodes. Weltweit durchgesetzt für den Handel hat sich die sogenannte Global Trade Item Number mit dem dazugehörigen Code.

Die 13-stellige Nummer wird von der Organisation GS1 vergeben. GS1 ist ein Verband, der sich dafür einsetzt, dass Prozesse in der Wirtschaft möglichst reibungslos ablaufen.

GS1-System auf der ganzen Welt

In den 13 Ziffern der Nummer sind diverse Informationen enthalten. Die ersten zwei Stellen zum Beispiel sind in der Regel eine Art Ländercode. Bei den Ziffern «76» handelt es sich um Produkte aus der Schweiz.

Rund 150 Länder auf der ganzen Welt benutzen dieses System der GS1. Der Geschäftsleiter Nicolas Florin sagt deshalb: «wenn jemand seine Produkte auf den Markt bringen will, wird zu 99 Prozent verlangt, dass die nach dem GS1-System markiert sind.

Bisher keine Verwechslungen

GS1 teilt einem Unternehmen eine bestimmte Anzahl Nummern zu. Welcher Code zu welchem Artikel kommt, entscheidet das Unternehmen dann selber.

Eine gebrauchte Nummer wird im GS1-Computersystem gespeichert und weltweit gesperrt. So sollen Verwechslungen verhindert werden. Laut Florin funktioniert das gut: «Es gab bisher keine Verwechslungen, alle halten sich an die Regeln.»

«Espresso Aha!»

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Bald weltweiter Code für Medikamente?

Das Geschäft mit den Strichcodes bringt GS1 Schweiz jährlich rund 3 Millionen Franken. Diese werden wieder investiert in die Weiterentwicklung des Code-Systems.

So ist vor allem im Bereich Gesundheit verschiedenes geplant. Unter anderem auch ein Code für Medikamente. Darin soll man zum Beispiel weltweit lesen können, wenn ein Medikament vom Markt zurückgezogen wurde.

Zuerst auf den Kaugummis

Erste Versuche mit Strichcodes wurden Ende 40er-Jahre in den USA gemacht. Eingesetzt wurde der Strichcode erst viel später: 1974 brachte der amerikanische Hersteller Wrigley eine Zehnerpackung Kaugummi auf den Markt, auf dem es einen Strichcode hatte.

1977 wurden in Deutschland erste Scannerkassen in Supermärkten aufgestellt. Und in den 80er-Jahren auch in der Schweiz.

Vorerst wurden nur lineare Strichcodes verwendet, später dann auch zweidimensionale Codes. Unterdessen gibt es auch 3D-Codes, bei denen mit der Farbsättigung oder der Farbhelligkeit eine dritte Dimension geschaffen wird.

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