Der Hersteller könne nicht ausschliessen, dass das Produkt «von einer Salmonellen-Verunreinigung» betroffen sei. In der Medienmitteilung des Grossverteilers Migros vom 28. Januar ging es nicht etwa um ein Ei- oder ein Geflügelprodukt, sondern um Sesam-Mus.
Erstaunlich, lernen wir doch seit dem Hauswirtschaftsunterricht, dass insbesondere bei Eiern und Geflügel Salmonellen-Gefahr besteht.
Vom Darm aufs Gemüse
Tatsächlich können auch pflanzliche Produkte mit Salmonellen verunreinigt sein. Der Berner Kantonschemiker Otmar Deflorin erklärt, wie es dazu kommen kann: «Salmonellen sind Bakterien, die im menschlichen oder tierischen Darm vorkommen. Via Dünger oder auch via Bewässerungswasser können diese Bakterien auf Früchte und Gemüse übertragen werden.»
Der Unterschied zu Eiern oder Pouletfleisch sei, dass sich die Bakterien auf der Oberfläche von Gemüse und Früchten ausbreiteten. «Die Mengen sind daher in der Regel deutlich geringer als eben bei Eiern und Poulet, wo sich die Bakterien jeweils im Produkt vermehren.» Erkrankungen durch den Verzehr von verunreinigtem Gemüse seien daher selten.
Essig als Salmonellen-Killer
Auch wenn also keine grosse Gefahr von Gemüse und Obst ausgeht, gilt es auch hier, einige Hygienetipps zu beachten. So sollten Sie Gemüse nie auf dem gleichen Schneidebrett rüsten wie zuvor das rohe Pouletfleisch. Das gilt insbesondere für Gemüse, das Sie roh essen möchten. Erhitzen Sie ein Lebensmittel, so werden die Salmonellen dadurch abgetötet.
Aber nicht nur Hitze macht den Bakterien den Garaus, sie vertragen auch keine Säure. «Beim Salat zum Beispiel sorgt die Salatsauce mit dem Essig dafür, dass die Salmonellen abgetötet werden», sagt Kantonschemiker Deflorin.