Vorbei sind die Zeiten, in denen ein ausgiebiger Sonntagsbrunch mit Zeitungslektüre mit schwarzen Fingern endete. Ernst Schreiber ist Leiter der Anwendungstechnik bei der Hubergroup, einer Firma, die unter anderem Farben für den Zeitungsdruck herstellt. In erster Linie habe dies damit zu tun, dass der Druckvorgang heute mit weniger Farbe auskomme: «Wenn man sich ein vierfarbiges Bild vorstellt mit dunklen Partien, dann wurde früher mit einer dickeren Farbschicht gearbeitet. Zeitungsdrucker haben versucht, diese Farbschicht-Dicke zu reduzieren, so dass sie im Druck selbst günstigere Resultate erreichten.» Der Spardruck zwang die Zeitungsdrucker also zur neuen Technik.
Die Art des Zeitungspapiers, das – anders als früher – aus Recycling-Papier entsteht, habe mit dem Abfärben der Druckerfarbe nichts zu tun, heisst es bei verschiedenen Papierherstellern. Allerdings habe das heutige Zeitungspapier einen anderen Nebeneffekt, der nicht alle freue.
Zeitungspapier eignet sich nicht mehr so gut zum Feuer machen
Wer auf dem Picknick-Platz im Wald oder am See im letzten langen Sommer ab und zu ein Feuer gemacht hat, dem ist es vielleicht aufgefallen: Zeitungspapier als Hilfe zum Anfeuern ist nicht mehr das, was es einmal war. Das Papier versengt mehr, als dass es brennt.
Klaus Gödrich von der Papierherstellerin Perlen Papier AG erklärt, weshalb das so ist: «Das liegt daran, dass man immer mehr Füllstoffe bei der Papierherstellung einsetzt. Diese Füllstoffe sind Mineralien und sollen die teureren Holzfasern im Papier ersetzen. Je mehr Füllstoffe im Papier sind, desto weniger brennt es.» Der Spardruck macht hier den Hobby-Feuermeistern einen, wenn auch kleinen Strich durch die Rechnung.