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«Schlauer i d’Wuche» Welche Informationen enthält der Strichcode auf Produkten?

Geografische Hinweise in Barcodes können trügerisch sein – denn sie entsprechen nicht zwingend dem Produktionsort.

Produkte unseres täglichen Lebens sind fast immer mit einem Strich- bzw. Barcode gekennzeichnet. Mit diesem Code aus vertikalen Strichen und der dazugehörigen Nummer lassen sich Produkte eindeutig identifizieren. Doch die Hinweise, die diese Codes enthalten, können für Konsumentinnen und Konsumenten trügerisch sein. Beispielsweise, wenn es um die Herkunft von Produkten geht.

Schweizer Milch mit deutschem Code

So stutzte beispielsweise kürzlich ein Kunde von Lidl Schweiz: Eine Vollmilch, versehen mit Schweizer Kreuz und laut Verpackung in der Schweiz hergestellt, ist mit dem Ländercode von Deutschland versehen (siehe Box). Der Kunde vermutet, Lidl verkaufe deutsche Milch als Schweizer Produkt. Umso mehr, weil die Milch derart günstig sei, dass er sich kaum vorstellen könne, dass ein Schweizer Milchproduzent damit über die Runden komme.

Einen Etikettenschwindel vermutet auch ein anderer «Espresso»-Hörer. So würden die Süssgetränke Pepsi und 7 Up laut Deklaration in Rheinfelden (AG) hergestellt. Der Strichcode weist aber wie bei der Lidl-Milch auf Deutschland hin. «Ich frage mich deshalb, ob diese Getränke heimlich importiert werden.»

Ländercode ist nicht gleich Produktionsort

Die Verwirrung und die damit verbundenen Vermutungen sind nachvollziehbar. Denn tatsächlich sind in den Strichcodes von Produkten bzw. in den dazugehörigen globalen Identifikationsnummern auch geografische Hinweise enthalten. Diese lassen allerdings keine Rückschlüsse auf den Produktionsort zu.

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantworten wir in der Rubrik «Espresso Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Senden Sie sie uns!

Das bestätigt auch Jonas Batt von GS1 Switzerland. Diese Organisation ist weltweit für die Vergabe von Produktcodes verantwortlich: «Dieser sogenannte Länderpräfix – also die ersten Zahlen der Identifikationsnummer – sagt einzig aus, in welchem Land ein Unternehmen, das das entsprechende Produkt vertreibt, die Nummer lizenziert hat.»

Kein Etikettenschwindel!

Es gebe aber für Konsumentinnen und Konsumenten durchaus Möglichkeiten, anhand der Identifikationsnummer das Herkunftsland eines Produktes herauszufinden, sagt Jonas Batt. Beispielsweise über die Plattform Trustbox : «Voraussetzung ist aber, dass ein Unternehmen die Stammdaten seiner Produkte dort auch hinterlegt hat.»

Günstig sind wir, weil wir aufgrund unserer schlanken Firmenstruktur und effizienten Prozessen vergleichsweise tiefere Kosten haben.
Autor: Lidl

Im Fall von Pepsi funktioniert das tatsächlich. Für die Milch von Lidl hingegen sind keine Daten hinterlegt. Der Detailhändler versichert aber auf Anfrage, «dass unsere gesamte Trinkmilch aus der Schweiz stammt». Lidl verkaufe seine Trinkmilch zu marktüblichen Preisen und man gehe mit den Lieferanten jederzeit fair um. «Günstig sind wir, weil wir aufgrund unserer schlanken Firmenstruktur und effizienten Prozessen vergleichsweise tiefere Kosten haben.»

GTIN: Weltweit eindeutige Identifikationsnumme

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Mit der Global Trade Item Number (GTIN) können Produkte weltweit eindeutig identifiziert werden. Es gibt diese Nummer in unterschiedlichen Versionen. Weit verbreitet ist GTIN-13. Diese 13-stellige Nummer beginnt mit einem Länderpräfix (z.B. 76 für die Schweiz), wobei dieser keine Rückschlüsse auf das Produktionsland zulässt, sondern lediglich das Land kennzeichnet, in welchem die Nummer vergeben wurde. Es folgen eine Unternehmens- und Artikelnummer sowie eine Prüfziffer. Laut GS1 wird dieses System in mehr als 150 Ländern verwendet – allein in der Schweiz nutzen demnach fast 9000 Unternehmen die Standards von GS1.

Espresso, 09.01.23, 08:13 Uhr

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