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«Schlauer i d’Wuche» Wieso ist der Papierservietten-Falz oft am «falschen» Ort?

Packungen für Papierservietten sind oft auf der unpraktischen Seite zum Aufreissen perforiert – nicht beim Falz. Wieso?

Bei den Verwenderinnen und Verwendern von Papierservietten gibt es grob gesagt zwei «Lager»: Einige benutzen Papierservietten nur für Besuch. Andere nutzen diese hingegen täglich zum Essen. Ein Hörer des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» gehört zum zweiten Lager. Und er beobachtet schon länger, dass die Verpackung der Papierservietten oft auf der «falschen» Seite zum Öffnen perforiert ist. Nämlich auf der losen Seite der Serviette, und nicht auf der Seite des Falzes.

«Warum perforiert man die Verpackung nicht am praktischen Ende?»

«Wenn ich die Verpackung aufmache, muss ich immer alle Servietten wenden, weil der Falz nicht dort ist, wo ich die Plastikhülle aufgemacht habe», wundert sich der Hörer. Und er meint: «Wenn man schon eine Perforation macht, sollte die doch dort sein, wo es praktisch ist, eine Serviette zu packen und rauszuziehen?»

Tatsächlich ergibt eine kleine Stichprobe von «Espresso» bei verschiedenen Detailhändlern, dass die Verpackung oft nicht auf der Seite des Falzes zum Öffnen vorperforiert ist. Zum Beispiel bei Coop Prix Garantie, Coop Oecoplan, M-Budget oder Cucina & Tavola von Migros.

Migros-Sprecherin Carmen Hefti findet die Frage interessant, obschon sie von Kundinnen und Kunden bis anhin kaum je gestellt wurde. Bei der Herstellung durchlaufen Papierservietten verschiedene Stationen, erklärt sie: «Vom Zusammensetzen der einzelnen Papierlagen, zum Falten, zum Stapeln der richtigen Anzahl Servietten pro Packung bis eben zum Einpacken des Stapels in die hauchdünne Plastikschutzhülle.»

Der Zufall entscheidet, ob man Glück oder Pech hat

Und hier wird es spannend: Wer entscheidet, auf welcher Seite die Verpackung fürs Öffnen vorperforiert wird? Das sei mehr oder weniger «Zufall», erklärt Migros-Sprecherin Carmen Hefti. «Ob die ‘richtige’ Seite perforiert wird, entscheidet die Maschine», und das sei jedes Mal anders. «Darum kann es sein, dass die Perforation auf der ‘falschen’ oder unpraktischen Seite ist, wenn man Pech hat.»

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Um das zu ändern, bräuchte es einen zusätzlichen Schritt in der Produktion. Das würde die Serviette etwas verteuern, erklärt die Sprecherin. Schlussendlich wolle man aber ein gutes Produkt zu einem anständigen Preis anbieten. Deshalb meint Carmen Hefti mit Augenzwinkern: «So wie es aussieht, ist bis jetzt noch zu wenig Feedback dazu bei uns eingetroffen. Deshalb wird sich hier vermutlich nicht so schnell etwas ändern.»

Espresso, 27.02.23, 08:13 Uhr

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