Bei einem Sieg von Skirennfahrer Marco Odermatt jubelt SRF-Skikommentator Stefan Hofmänner auf Hochdeutsch und Ski-Experte Marc Berthod in Bündner Dialekt. Dies entspreche der SRF-Grundregel, sagt Daniel Bolliger, der bei SRF für den Live-Sport verantwortlich ist: «Weil die Verständlichkeit besser ist, sprechen die Sport-Kommentatorinnen und -Kommentatoren jeweils Hochdeutsch und die Experten in jener Sprache, in der sie sich am besten ausdrücken können.» Dies sei bei den meisten Experten Mundart.
Experten dürfen sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist
Es gibt aber auch Ausnahmen: Der ehemalige Tennis-Experte Heinz Günthardt zum Beispiel sprach wie Kommentator Stefan Bürer Hochdeutsch. «Günthardt fühlte sich in Hochdeutsch wohler als in Mundart. Für die Verständlichkeit ist das natürlich umso besser. Wir lassen die Expertinnen und Experten entscheiden, ob sie Dialekt oder Hochdeutsch sprechen wollen», sagt Bolliger.
Warum sind bei Skirennen jeweils Kommentator und Experte vor Ort, bei Spielen der Schweizer Fussball-Nati aber jeweils nur ein Kommentator? Daniel Bolliger sagt, das hänge davon ab, wie wichtig ein Sportanlass sei und wie gross das Interesse des Publikums: «Bei einer spannenden Ausgangslage setzten wir eher zusätzlich zum Kommentator noch einen Experten ein. Bei einem unspektakulären Event machen wir eine schlanke Produktion mit weniger Leuten.» Beim Fussball habe man mit Bernard Thurnheer und Experte Günter Netzer lange ein Duo gehabt, nun aber kommentiere Sascha Ruefer alleine.
Ebenfalls werde jeweils situativ abgewogen, ob ein Spiel oder ein Rennen vor Ort kommentiert werde oder nicht. «Hier spielen natürlich auch die Kosten der Reise an den Austragungsort eine Rolle,» erklärt Daniel Bolliger.