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«Espresso Aha!» Anschnallpflicht im Linienbus – warum nicht?

In Reisebussen ist seit 2006 klar: Passagiere müssen einen Sicherheitsgurt tragen. Ausgenommen von dieser Regel sind Linienbusse des öffentlichen Verkehrs. Warum ist das so? «Espresso Aha!» kennt die Antwort.

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«Espresso Aha!»: Anschnallpflicht im Linienbus – warum nicht?
aus Espresso vom 24.06.2013. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 33 Sekunden.

«Espresso»-Hörerin Cornelia Bösch aus Neuhausen SH fragt sich, warum in Bussen des öffentlichen Verkehrs keine Anschnallpflicht herrscht. «Bei einem Unfall werden Passagiere ja regelrecht durch den Bus geschleudert».

Klar: ein Gurtenobligatorium würde die Sicherheit erhöhen. Nur ist das im Linienverkehr der Busbetriebe schlicht und einfach nicht durchsetzbar. «Die Fahrzeit und auch die Distanz sind einfach zu gering, als dass sich ein Anschnallen umsetzen liesse», meint Norbert Schmassmann, Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern.

«Auch aus Kapazitätsgründen kann in Linienbussen keine Anschnallpflicht eingeführt werden», ergänzt Pascal Baschung vom Dynamic Test Center (DTC) in Biel. «Stehplätze würden dann gänzlich wegfallen», heisst es beim Test Center, das immer wieder Crashtests mit Bussen durchführt.

Herumfliegende Gegenstände, die grösste Gefahr

«Espresso Aha!»

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Grundsätzlich seien Sitzplätze sicherer als Stehplätze, sagt Sicherheits-Ingenieur Baschung. «Ob ein Passagier vorne oder hinten im Bus sitzt, macht in Sachen Sicherheit aber keinen Unterschied. » Worauf ein Passagier allerdings achten kann, sind mitgebrachte Gegenstände anderer Reisenden. «Bei einem Crash sind beispielsweise Fahrräder oder Skier das grösste Risiko», warnt Baschung. «Diese knallen bei einem Crash auf andere Mitreisende und können sie massiv verletzen.»

Tote und Schwerverletzte

Im letzten Jahr sind bei Busunfällen gesamtschweizerisch gut 70 Personen schwer verletzt worden. Im gleichen Jahr kamen vier Personen ums Leben, wie im Sicherheitsbericht des Bundesamtes für Verkehr zu lesen ist. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um sieben Personen.

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