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Von wo das Holz für Bahnschwellen kommt
Aus Espresso vom 16.11.2015. Bild: Keystone
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«Espresso Aha!» Von wo das Holz für Bahnschwellen kommt

Noch immer braucht es für die Querverstrebung von Zuggleisen Holz. Die Bahnschwellen werden zwar je länger je mehr aus Beton gemacht, doch Holz hat gegenüber Beton klare Vorteile. «Espresso Aha!» will wissen, woher dieses Holz kommt.

Die Holz-Bahnschwellen in der Schweiz sind aus Buchen- und Eichenholz gemacht. Laut SBB-Sprecher Reto Schärli ist es Holz, das nachhaltig in der Schweiz produziert wurde.

Nur im Fall von Engpässen bei Eichenholz weiche man auf das benachbarte Ausland aus. Verarbeitet werden die Bahnschwellen in einer Schreinerei im Jura.

Holz elastischer als Beton

«Espresso Aha!»

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Jeden Montag beantwortet «Espresso» in der Rubrik «Aha!» eine Frage aus dem Publikum. Haben auch Sie eine? Stellen Sie sie!

Bei Jahrhundertbauwerken, wie es zum Beispiel der Gotthard-Basistunnel war, benutzt die SBB Bahnschwellen aus Beton. «Die halten dann mindestens hundert Jahre», sagt Reto Schärli. Holz ist nicht so lange haltbar, aber Holz ist elastischer.

Besonders in den Bergen oder für hügelige Strecken wird es deshalb häufig gebraucht. Es hält Erschütterungen wie Erdrutschen besser Stand als Beton. Deshalb baut die SBB jährlich über 80‘000 neu Holz-Bahnschwellen ins Schienennetz ein.

Giftige Holz-Bahnschwellen

Damit die hölzernen Bahnschwellen nicht zu schnell vermodern, werden sie mit Teeröl imprägniert. Dieses Teeröl enthält Kohlenwasserstoffe, die schwer abbaubar und giftig sind. Die SBB darf aus diesem Grund alte Bahnschwellen nicht mehr verkaufen.

Früher wurde dies gemacht, denn viele Leute wollten die Bahnschwellen als Souvenir für ihren Schrebergarten. Heute verbietet das Bundesamt für Umwelt den Gebrauch der mit Teeröl behandelten Schwellen in privaten Gärten.

Reto Schärli von der SBB rät: «Wenn Sie alte Bahnschwellen entsorgen wollen, bringen Sie sie in die Kehrichtverbrennungsanlage.» Auf keinen Fall darf man sie als Chemineeholz gebrauchen.

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