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«Espresso-Aha!»: Warum Schweizer Wild-Fleisch rar ist
Aus Espresso vom 13.10.2014. Bild: Keystone
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«Espresso Aha!» Warum Schweizer Wildfleisch so rar ist

Wer beim Grossverteiler Rehschnitzel oder Hirschfleisch aus der Schweiz kaufen will, läuft fast immer auf. Schweizer Wild gibt es nur beim Dorfmetzger oder im Restaurant. «Espresso-Aha!» erklärt, warum Wildfleisch aus der Schweiz eine so rare Sache ist.

Pro Kopf wird in der Schweiz jährlich etwa ein halbes Kilo Wildfleisch gegessen. 2013 waren es insgesamt 4400 Tonnen. Gerade mal ein Drittel davon stammte aus der Schweiz.

Der Rest (mehr als 3000 Tonnen) war Importfleisch, das insbesondere aus Neuseeland, Österreich oder Slowenien stammte.

Jäger behalten Fleisch für sich

Besonders gross ist die Nachfrage nach Wildfleisch hierzulande während der Jagdsaison. Peter Schneider von Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, erklärt: «Die Wildsaison in der Schweiz ist extrem kurz. Eigentlich konzentriert sich der Wildkonsum ausschliesslich auf den Oktober – in dieser Zeit ist es unmöglich, die Nachfrage nach Wild mit Schweizer Fleisch zu decken.»

Man könnte auch sagen: In der Schweiz wollen die Konsumentinnen und Konsumenten in zu kurzer Zeit zu viel Wild essen.

Ein weiterer Grund, warum im Detailhandel so gut wie kein Wild aus der Schweiz erhältlich ist: Jäger wollen das Fleisch in der Regel selber geniessen oder sie verkaufen es privat weiter.

Das bestätigt Hanspeter Egli, Präsident von «JagdSchweiz», dem Dachverband der Schweizer Jäger. «In der Regel schiesst ein Jäger 3-4 Tiere pro Saison. Die können nie jene Mengen liefern, welche ein grosser Detailhändler bräuchte.»

«Espresso Aha!»

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Kaum eingezäuntes Wild in der Schweiz

Grundsätzlich ist das Halten von Wildtieren in Gehegen möglich – allerdings ist dieses bewilligungspflichtig. In der Schweiz gibt es über 800 Gehege mit Wildtieren, vorwiegend werden Hirsche gehalten.

Gross zur «Entspannung» auf dem Schweizer Wildfleisch-Markt tragen diese Gehege allerdings nicht bei: Die Vereinigung der Hirschhalter schätzt, dass nur 3-4 Prozent des verspeisten Wildfleisches aus Gehegehaltung stammt.

Ob freie Wildbahn oder Gehege: Geschossen werden alle Tiere. Denn Wildtiere lassen sich kaum einfangen und wie Vieh in einen Schlachthof treiben. Wild aus Gehege muss übrigens nicht speziell gekennzeichnet sein.

Ist Fleisch aus dem Wald gesünder als Fleisch aus dem Stall?

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Wildfleisch: Natürlich und gesund?
aus A point vom 13.10.2014. Bild: colourbox.com
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Die Tiere im Wald bewegen sich frei und essen, was sie wollen. Solches Fleisch muss doch einfach gesünder sein als Fleisch aus der Zucht – möchte man jedenfalls meinen. Doch so einfach ist es nicht, berichtet die Kochsendung «À Point» von Radio SRF 1. Beide Fleischarten haben ihre Vorzüge.

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