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«Espresso Aha!»: Was das Fondue Chinoise mit China zu tun hat
Aus Espresso vom 21.12.2015. Bild: Colourbox
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«Espresso Aha!» Was das Fondue Chinoise mit China zu tun hat

Auf Tausenden von Festtags-Tafeln wird bei einem Fondue Chinoise Fleisch in heisse Bouillon getunkt. Der Name des Gerichts ist nicht einfach ein hübscher Marketing-Gag. Das Fondue Chinoise hat tatsächlich chinesische Wurzeln.

Der Vorläufer unseres Fondue Chinoise ist der chinesische «Hot Pot» oder Feuertopf. Dieses Gericht kennt man schon seit rund 1900 Jahren, erklärt Philipp Sax, Leiter Bildung beim Schweizer Fleischfachverband (SFF): «Es gibt Belege aus dem dritten Jahrhundert nach Christus, wo in China Fleisch- und Gemüsestücke, sowie chinesische Ravioli in Feuertöpfe getaucht wurden.»

Fondue Chinoise kam in den 1970er-Jahren in Mode

In die Schweiz kam das chinesische Fondue viel später. Der genaue Zeitpunkt ist schwierig zu eruieren. Nach Aussagen mehrerer altgedienter Metzgermeister müsse dies in den 1970er-Jahren gewesen sein, sagt Philipp Sax: «Es war eine schleichende Integration dieses Menus.» Dabei wurde das chinesische Gericht an Schweizer Verhältnisse angepasst.

Weshalb das Gericht als «Fondue» (französisch: geschmolzen) bezeichnet wird, obwohl dabei nichts geschmolzen wird, ist nicht klar. Philipp Sax kennt dazu zwei Vermutungen: Zum einen könnte der Name daher kommen, dass man beim Chinoise ähnliches Geschirr und Besteck verwendet wie beim Käsefondue.

Andererseits könnte der Name vom Fondue Bourguignonne herrühren, wo Fleischstücke in siedend heisses Öl oder Fett getaucht werden. Dafür musste das Fett zuerst geschmolzen werden.

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Geselligkeit als Erfolgsrezept

Früher sahen Chinoise-Pfannen übrigens anders aus als heute: «Die ersten Fondue-Chinoise-Töpfe sahen aus wie Gugelhopf-Formen mit einem Cheminée in der Mitte», erzählt Philipp Sax vom Fleischfachverband. Seinen Erfolg als Weihnachtsmenu verdankt das Fondue Chinoise seiner Einfachheit.

Niemand mehr muss stundenlang in der Küche stehen, alle sind beim Essen dabei und können stundenlang gemütlich Fleisch und Gemüse tunken und schwatzen.

Damit der Chinoise-Abend auch nach dem Essen gemütlich bleibt und nicht mit Bauchkrämpfen oder Durchfall endet, sollten speziell beim Pouletfleisch folgende Hygieneregeln beachtet werden: Separate Teller für rohes und gekochtes Fleisch und Pouletfleisch immer durchgaren. Noch sicherer ist es, den Gästen Geflügel und andere Fleischsorten auf getrennten Platten zu servieren.

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