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Tipps zu Versicherungsberatungen
Aus Espresso vom 10.03.2023. Bild: Imago Images
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Versicherungswechsel So lassen Sie sich richtig beraten

Der Experte sagt, wie Sie einen unabhängigen Versicherungsberater finden und worauf Sie bei der Beratung achten müssen.

Nicht alle Versicherungsberater sind so unabhängig und seriös, wie sie vorgeben. Wenn Sie also auf der Suche nach einer Beratung sind, ist Vorsicht geboten. Im Gespräch mit Experte Ruedi Ursenbacher gibt «Espresso» wichtige Tipps.

Ruedi Ursenbacher

Ruedi Ursenbacher

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Versicherungsexperte und unabhängiger Versicherungsberater Ufaktor.

«SRF Espresso»: Worauf muss ich achten, wenn ich im Internet nach einer Versicherungsberatung suche?

Ruedi Ursenbacher: Es braucht den Hinweis, dass das Unternehmen über unabhängige Berater verfügt. Das wird nicht zuletzt durch die Finma garantiert. Die Beratungsfirma muss dort als unabhängiges Unternehmen eingetragen sein.

Bei einem Besuch einer Beraterin oder eines Beraters zu Hause: Worauf achte ich zuerst?

Die Person muss sich klar ausweisen. Sie muss zudem ein Informationsblatt über sich und das Beratungsunternehmen abgeben. Ohne das hat sie keine Berechtigung, eine Beratung durchzuführen. Bekommt man das nicht, obschon man es verlangt, sollte die Übung abgebrochen werden.

Wie bereite ich mich auf ein solches Beratungsgespräch vor?

Ich weiss ja, warum ich eine unabhängige Beratung möchte. Vielleicht möchte ich die Krankenkasse wechseln, oder ich möchte bei einer anderen Privatversicherung herausfinden, ob ich dort am richtigen Ort bin. Zur Vorbereitung lege ich sämtliche Dokumente wie Versicherungspolicen bereit, die für dieses Gespräch dienlich sind. Dazu notiere ich mir Fragen.

Eine unabhängige Beratung bedingt mehrere Offerten.

Wann sollten die Alarmglocken läuten?

Wenn nur ein Angebot von nur einem Anbieter empfohlen wird. Eine unabhängige Beratung bedingt mehrere Offerten.

Und kann man bei diesem ersten Gespräch etwas unterschreiben?

Das empfehle ich nicht. Besser die Unterlagen entgegennehmen, sie in aller Ruhe durchsehen und darüber schlafen, bevor ich etwas unterschreibe.

Ein Beratungsgespräch sollte grundsätzlich immer protokolliert werden.

Lohnt es sich, ein Gesprächsprotokoll zu führen, welches dann von beiden Parteien unterschrieben wird?

Unbedingt. Grundsätzlich sollte ein solches Gespräch so der so protokolliert werden. Ausserdem empfiehlt es sich, sämtliche Unterlagen, die man dem Berater aushändigt, mit dem Handy zu fotografieren.  

Und wer ist verantwortlich, dass ein solches Protokoll geführt wird?

Das ist der Job eines seriösen Beraters. Tut er das nicht, muss ich die wesentlichen Bestandteile des Gesprächs notieren. Danach bitte ich den Berater, diese Notizen gegenzuzeichnen.

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Im Fall, der im «Kassensturz» gezeigt wurde, passierten viele Fehler. Zum Beispiel wurde die Zusatzversicherung gekündigt. Wie kann ich das vermeiden?

Achten Sie darauf, dass die Beraterin nie eine Kündigung für ein Versicherungsprodukt eigenständig für Sie unterzeichnet und abschickt. Kündigungen muss ich als Kunde selbst erarbeiten und unterschrieben an die Beratungsperson weiterleiten. Ich kann natürlich jemanden mandatieren, der dann für mich auch Dokumente unterschreiben darf. Eine solche Vollmacht würde ich aber nie einer Drittperson geben, wenn ich sie nicht richtig kenne.

Ausbaden muss es schlussendlich aber trotzdem ich. Eine von der Beraterin veranlasste Kündigung kann ich nicht rückgängig machen, oder?

Das ist so. Ich trage die Verantwortung, auch wenn ich sie delegiere.

Kann man sagen, egal, welchen Berater oder welche Beraterin man zu sich ins Haus holt, man sollte bis zum Schluss misstrauisch bleiben?

Das klingt etwas hart. Auf jeden Fall sollten Sie aber aufmerksam bleiben und immer darauf achten, dass sämtliche Unterlagen in Form einer Kopie auch bei Ihnen sind. So haben Sie Beweise in der Hand habe, falls etwas schieflaufen sollte.

Das Gespräch führte Sabrina Lehmann.

Espresso, 10.03.23, 08:13 Uhr

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