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Testsieger Sicherheitsmängel und Schadstoffe: Viele Laufräder fallen durch

Schadstoffe im Sattel, kein Prallschutz oder zu wenig Abstand zum Boden: Laufräder haben viele Mängel. Das zeigt ein Test von «Öko-Test». Die deutsche Zeitschrift hat zehn Laufräder untersucht, auf Praxistauglichkeit, Sicherheitsmängel und Qualität.

Laufräder sind heutzutage im Familienalltag kaum noch wegzudenken. Nach dem Rutschauto oder Dreirad sind sie ein viel gewähltes Fortbewegungsmittel für die Kleinen. Ihr Vorteil liegt auf der Hand: Laufräder bringen kleine Kinder in Schwung, fördert die Motorik und bereiten aufs Fahrradfahren vor.

Die Zeitschrift «Öko-Test» hat zehn Laufräder für Kinder getestet. Dafür gingen die Experten wie folgt vor:

  • Im Labor wurden die Laufräder auf Konstruktion, Qualität und Sicherheitsmängel getestet, aber auch auf praktische Aspekte wie das Fahrverhalten. Wie stabil sind sie? Wie gut ist der Lack? Gibt es gefährliche Quetschstellen? Ist der Abstand der Sattelstütze oder des Seitenständers zum Boden hoch genug? Haben die Griffenden an den Lenkern einen ausreichend grossen Prallschutz? Das Labor hat auch die Ausstattung beurteilt.
  • Zusätzlich wurden die Inhaltsstoffe in den Griffen und im Sattel überprüft.
  • Weiteren Mängel: Wie umständlich ist die Montage, wie verständlich die Anleitung? Stecken umweltschädliche chlorierte Verbindungen in Produktteilen?

Rubrik «Testsieger»

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In «Testsieger» informiert «Kassensturz» über Tests von anderen Konsumenten-Magazinen und -Sendungen im In- und Ausland. Hier geht es zu allen Tests.

Testverlierer mit Schadstoffen belastet

Die meisten der Testkandidaten schneiden mässig bis miserabel ab. Zwei Räder erhielten die Gesamtbewertung «mangelhaft». Dies, weil bei einem Produkt der Bodenabstand zu gering ist (Kettler Run 8" Girl) und beim anderen der Aufprallschutz nicht ausreicht (Kiddimoto Mountain Bike MT1). Bei beiden wurden zudem stark erhöhte PAK-Werte in Griffen und im Sattel gefunden. Das sind krebsverdächtige aromatische Kohlenwasserstoffe.

Das Laufrad «Pinlino Lino» stuften die Experten gar als als «nicht verkehrsfähig» und damit als «ungenügend» ein. Der Grund: Der Gehalt des schädlichen TCEP, eine phosphororganische Verbindung, liegt weit über dem erlaubten EU-Wert. Die als Flammschutzmittel oder Weichmacher eingesetzte Substanz ist als fortpflanzungsgefährdend und möglicherweise krebserregend eingestuft. Schade, denn die Praxisprüfung bestand das Schlusslicht mit dem Gesamturteil «Sehr gut».

Die Besten im Test

Ein «Sehr gut» schaffte in diesem Test kein Laufrad. Immerhin erreichte ein Testkandidat die Gesamtbewertung «Gut», vier schnitten befriedigend ab.

Hier die Laufräder mit den besten Testergebnissen, die auch in der Schweiz erhältlich sind:

Kokua Like a bike Jumper, Black

Gesamturteil: Gut

Preis: 229.– Franken **

Bemerkungen: Sehr gut in der Praxisprüfung; der Sattel kann insgesamt 9,5 Zentimeter verstellt werden (wächst mit).

Jako-O Laufrad Holz, Pferd

Gesamturteil: Befriedigend

Preis: 99.90 Franken **

Bemerkungen: Derzeit ist das Laufrad nur im Design «Drachen» erhältlich. Schadstofffrei; Verletzungsrisiko, da kein normgerechter Aufprallschutz an den Griffen.

Puky Laufrad LR M Plus, Kiwi

Gesamturteil: Befriedigend

Preis: 77.90 Franken **

Bemerkungen: Seitenständer sitzt zu tief und birgt Quetschgefahr. Ohne diesen Makel hätte das Laufrad mit Urteil «Sehr gut» abgeschlossen.

** Günstigster Preis gemäss Internetrecherche vom 08.05.2018.

Quelle: «Öko-Test» Ausgabe Mai 2018. (Der detaillierte Test kann auf oekotest.de kostenpflichtig heruntergeladen werden.)

Video
Laufräder: Nicht immer eine runde Sache
Aus Kassensturz vom 22.03.2011.
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 26 Sekunden.

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