Epiliergeräte gehen rabiat vor: Viele kleine Pinzetten, die auf der rollenden Walze angeordnet sind, packen die Haare und reissen sie mitsamt den Haarwurzeln aus. Arbeitet ein Epilierer gründlich, ist eine Wiederholung erst nach ein bis zwei Wochen nötig. Und längerfristig werden die Härchen – und die Schmerzen – immer weniger.
Das Prüf- und Zertifizierungslabor SLG aus Hartmannsdorf in Deutschland hat im Auftrag von «Kassensturz» und der Konsumentenzeitschrift «Saldo» acht vielverkaufte Epilierer getestet. Fünf davon haben einen Akku, einer kann nur mit Batterien betrieben werden und zwei nur am Kabel.
Testtabelle
Achsel am schmerzhaftesten
Das allgemeine Testfazit: Die meisten Epilierer funktionieren und entfernen die Haare gründlich – doch nicht überall gleich gut. Am Bein geht es am besten und auch am schmerzfreisten. Schwieriger ist die Bikinizone, und am schlechtesten und schmerzhaftesten sind die Epilierer unter der Achsel.
Hier brechen einige Probandinnen mit den Epilierern von Panasonic, Philips und den beiden Modellen von Braun ab. Kein Wunder: «Diese Stellen sind schwieriger zu erreichen und auch besonders empfindlicher», sagt «Kassensturz»-Testleiter Rolf Muntwyler dazu.
Hersteller empfehlen, für diese heiklen Körperstellen die mitgelieferten Präzisionskappen zu verwenden. Da das Schmerzempfinden individuell sei, schreibt Hersteller Braun an «Kassensturz», empfehle sich das Epilieren von Bikinizone und Achsel nicht für alle Anwenderinnen und Anwender.
Kaum Haarentfernung
Nur ein Modell ist schlecht: der batteriebetriebene Epilierer von Wizzit, mit 24.95 Franken das günstigste Modell im Test. Das schmale Gerät mit den wenigen Pinzetten verursacht kaum Schmerzen, entfernt die Haare aber sehr schlecht.
Wizzit sagt gegenüber «Kassensturz», dass es sich bei diesem Epilierer eher um ein Modell für kleine Partien im Gesicht handle. Ein neueres verbessertes Produkt von Wizzit sei erhältlich. Trotzdem zeigt die Verpackung von Wizzit auch je ein Bild mit der Rasur eines Beines und der Achselhöhle.
Unpraktische Wölbung des Epilierkopfes
Vier Produkte sind genügend. So der Epilierer von Trisa. Gesamtnote 4,3. Unter der Achsel und in der Bikinizone ist das Modell unzureichend, auch wegen der Form des Epilierkopfes. Trisa schreibt Kassensturz, dass bereits ein verbessertes Modell erhältlich sei.
Das Gerät von Beurer erhält Note 4,5. Nicht alle Haare werden im Test richtig ausgerissen. Auch bei diesem Gerät ist die Wölbung des Epilierkopfes unpraktisch. «Epilierköpfe, die in der Mitte nach unten geschwungen sind, erwischen die Haare oft nicht richtig. Sie rupfen nur daran, statt sie auszureissen», erklärt «Kassensturz»-Testleiter Rolf Muntwyler. Laut Hersteller Beurer hingegen «erleichtert und beschleunigt die gebogene Form des Epilierkopfes die Anwendung».
Die Gesamtnote 4,7 erreichen die Epilierer von Babyliss und Philips. Gemäss Hersteller Philips sei ein Nachfolgemodell in optimierter Form erhältlich.
Dermatologin Sabine Bruckert:
Dermatologin Sabine Bruckert:
Testsieger reisst Haare aus und nicht ab
In fast allen Punkten gut abgeschnitten mit Note fünf hat das Modell von Panasonic. Nur unter der Achsel ist es vielen Probandinnen zu schmerzhaft. Nur wenig besser –mit Gesamtnote 5,1 – ist der Epilierer «Silk épil 5 5780 Legs, body & face» von Braun. Das teuerste Modell im Test entfernt die Haare gründlich, kann allerdings nur am Kabel betrieben werden.
Testsieger mit Gesamtnote 5,2 ist das zweite Modell von Braun im Test, «Silk épil 9-9-561 Wet & Dry epilator». Mit 99.75 Franken der «Kassensturz»-Preis-Leistungs-Sieger. «Kassensturz»-Testleiter Rolf Muntwyler: «Ein gutes Gerät bekommt man bei allen guten Modellen. Ob Bein, Achsel oder Bikinibereich, sie epilieren gut und reissen die Haare nicht nur ab – sie reissen sie aus.»