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Blauer Stoff im Qualitätstest Frauen-Jeans sind besser als Herren-Jeans

«Kassensturz» hat acht Damen- und acht Herren-Jeans-Modelle auf ihre Qualität getestet. Die Damen-Hosen sind grundsätzlich besser als die der Herren. Gewichtigstes Problem bei beiden: Die Jeans kann nach dem Waschen in der Länge und in der Weite eingehen.

Die Bewertungen der Herren-Jeans reichen von genügend bis gut. Das Modell Texas von Wrangler (119 Franken) erhält Abzüge, weil die Hosenbeine nach zehn Waschgängen um knapp 5 Centimeter kürzer wurden. Das ergibt eine Endnote von 4,6. Die gleiche Note erhält die «&Denim» von H&M. Hier zeigte der Test, dass die Hose schlecht auf Schweiss reagiert und verfärbt. Die Levi’s «501» (99.90 Franken) erhält mit einer Note von 5,4 eine gute Bewertung und ist damit Testsieger.

Testtabelle

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Die Damen-Jeans-Hosen schneiden grundsätzlich besser ab als die der Herren. Alle Damen-Jeans erhalten mindestens die Bewertung «gut». Mit 4,9 erreichen die Modelle «Dolly» von Angels (139.90 Franken) und «Tina» von Ellen Amber (49.90 Franken) die schlechtesten Noten im Test. Erstere erhält Abzüge, weil der Stoff im Verhältnis zu den anderen schnell durchscheuert. Bei der zweiten Hose ging die Weite auf halber Beinhöhe stark ein. Preis-Leistungs-Sieger bei den Damen ist die Hose von Street one mit dem Modell «Envy» (119 Franken). Sie erhält mit der Note 5,7 die Bewertung «sehr gut».

Von der Arbeiterhose zum Trendprodukt

Der deutsche Auswanderer Levi Strauss patentierte die Jeans 1845 in Kalifornien. Die Baumwollhose wurde an ihren Nähten mit Nieten versehen und so für die Goldgräber und andere Handwerker an stabiler gemacht.

«Die ‹501› entspricht mit ihrer Knopfleiste und den gerade geschnittenen Beinen noch weitestgehend dem Original von damals», sagt Jeans-Fachmann Guido Weltert von Jeans.ch. Es sei noch heute eine der meistverkauften Jeans. In seinem Geschäft liegen rund 1300 Modell auf – auch aus verschiedenen Jahrzehnten.

So wurde getestet:

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Die 16 Jeans hat «Kassensturz» gemeinsam mit dem Konsumentenmagazin «Saldo» im Textilprüflabor Testex in Zürich testen lassen. Die zertifizierten Tests zeigen auf, wie stark die Hosen auf andere Stoffe abfärben (Reibechtheit), wie schnell die Baumwollfasern durchscheuern (Scheuertest) und wie die Hosen auf alkalischen und sauren Schweiss reagieren. Zudem wurde geprüft, wie stark die einzelne Hose nach zehnmaligem Waschen und Trocknen (nach Vorgaben auf der Hosenetikette) in der Breite und der Länge eingegangen ist, wie stark sich das Hosenbein verdreht und in welchem Zustand Knöpfe und Reissverschluss sind.

Hippies oder Hiphopper – jedem seine Jeans

Jedes Jahrzehnt hat seine Jeans-Hose: «Die 1970er ist die Zeit der Bootcut- oder Schlaghose. Oben schmal und unten breit, getragen von den Hippies. Madonna trug in den 80ern als eine der ersten zerrissene Jeans und prägte so die Jeans-Mode.» In den 1990ern hätten vor allem junge Leute in der Hiphop-Szene breite Hosen getragen, die oft unter dem Gesäss sassen.

«Heute sind wieder eng geschnittene Jeans in Mode», sagt Guido Weltert. «Auch bei den Herren finden wir vermehrt Elastan, welches die Hose enganliegend und gleichzeitig bequem machen.»

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