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Qualität von Olivenöl Widersprüchliche Resultate bei Olivenöl-Tests

Die Stiftung Warentest hat 24 Olivenöle umfassend getestet. 10 davon fallen durch. Fast gleichzeitig hat die Schweizer Aufsichtsbehörde, das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit, 36 Olivenöle chemisch analysieren lassen. Verwirrender Befund: Alle getesteten Öle erfüllen die gesetzlichen Vorgaben.

Die Stiftung Warentest hat 24 Olivenöle von Detailhändlern getestet. Die Öle sind alle aus einer Mischung von Ölen aus der Europäischen Union. Das Resultat deckt sich mit denen von früheren Tests: Mehr als ein Drittel der Öle fällt durch.

Widersprüchliche Ergebnisse

Rüttelmamschine
Legende: Olivenernte in Apulien: Reife Oliven vom Boden werden maschinell von Fremdgegenständen befreit. ZVG

Fast gleichzeitig hat die Schweizer Aufsichtsbehörde, das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV, ebenfalls testen lassen. Im September haben Zöllner Proben genommen, wann immer Olivenöl die Grenze passiert hat. Hier lautet das Ergebnis: Alle 36 Olivenöle, die das Kantonale Labor Zürich für das BLV analysiert hat, sind gesetzeskonform.

Das ist verwirrend. Die Tests der letzten Jahre, die laufend kritischer wurden, zeigen auf, dass mit dem Olivenöl vieles im Argen liegt und viele Öle die Bezeichnung «extra vergine» nicht tragen dürften. Im deutschen Test waren die zehn durchgefallenen Öle ranzig, alt, schlammig, stichig. Mit diesen Bezeichnungen kategorisieren international anerkannte Olivenöl-Panels die Fehler von Olivenölen.

Mineralöl-Substanzen im Olivenöl

Die Stiftung Warentest ging sogar einen Schritt weiter und liess sich die Fehler von zwei weiteren Panels bestätigen, wenn das erste Panel einen geschmacklichen Fehler gefunden hatte. Das klingt verrückt, so ist aber auch der offizielle Ablauf. Das heisst aber auch: Die sensorische Minderwertigkeit dieser zehn Öle ist sogar mehrfach bestätigt.

Im Weiteren ging die Stiftung auch mit einer chemischen Analyse auf Fehlersuche. Da sich in früheren Tests immer Fremdstoffe gefunden haben, hat sie auch hier untersuchen lassen. Viele enthalten schädliche Mosh (reichert sich im Körper an) und Moah (wahrscheinlich krebserregend).

Die Mineralöl-Bestandteile Mosh und Moah stammen aus dem Ernte- und Verarbeitungsprozess, von Abgasen, Maschinenölen und aus Pestiziden. Zwei Öle waren bei den Schadstoffen «mangelhaft», zehn weitere «ausreichend», ein Urteil, das in der Schweizer Notenskala immer noch als «ungenügend» gilt. Den übrigen Ölen reicht es für ein Gesamturteil «befriedigend».

Fehlt das Geld für umfassende Tests?

Während die Stiftung Warentest also umfassend testet, machen die Schweizer Aufsichtsbehörden einen halbbatzigen Test. Und kommen zum wahrscheinlich irreführenden Ergebnis, dass mit den Olivenölen in der Schweiz alles im grünen Bereich ist.

Es fehlt an den finanziellen Ressourcen für umfassende Tests, und das für ein Lebensmittel, das von einem grossen Teil der Schweizer Haushalte in beträchtlichen Mengen verwendet werden dürfte. Und von dem Qualitätsprobleme bekannt sind.

Misstrauen bleibt auch bei den Kantonalen Labors

Immerhin schreibt das Kantonale Labor Zürich im noch nicht publizierten Textentwurf, der «Espresso» vorliegt: Das gute Resultat «lässt zwei mögliche Schlüsse zu, entweder ist die Situation bei den grossen Produzenten deutlich besser geworden, oder die Verfälschungen werden auf die Grenzwerte eingestellt».

Undiplomatisch könnte das heissen: Die grossen Olivenöl-Abfüller tricksen gekonnt innerhalb der gesetzlichen Toleranzen. Das Kantonale Labor Zürich ist dem makellosen Resultat gegenüber selber misstrauisch. Es kündigt auch schon weitere Kontrollen an.

Versucht man das Ergebnis des BLV einzuordnen, kommt einem die Schweigepflicht der Behörde in die Quere: Die Aufsichtsbehörde gibt nicht bekannt, welche Öle untersucht wurden. Das erschwert die Einordnung der Ergebnisse erheblich. Immerhin lässt sich von den «grossen Produzenten» aus obenstehendem Zitat vermuten, dass auch Marken wie Bertolli, Philippo Berio, Carapelli und Monini mitgetestet wurden.

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