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Überwachung am Bettchen Babyphones im Test: Ein Produkt ist zum Schreien

Eine der Babyphone-Apps ist unzuverlässig. Drei klassische Audio-Babyphones schneiden mit «sehr gut» ab.

Viele Eltern verlassen sich auf ihr Babyphone, wenn sie sich vom schlafenden Kind entfernen. Sollte es aufwachen und schreien, wollen sie das zuverlässig mitbekommen und schnell im Kinderzimmer Trost spenden.

Testtabelle

Drei verschiedene Kategorien von Babyphones hat «Kassensturz» im renommierten Labor Müller BBM in München testen lassen: Unkomplizierte Audio-Babyphones ohne Monitor, die nur Töne übermitteln, aufwändigere Geräte mit Kamera, auf deren Monitor die Eltern ihr Kind auch sehen können und Babyphone-Apps fürs Handy, die wahlweise nur Töne oder zusätzlich auch das Bild übertragen. Die Hauptkriterien im Test: Reichweite, Audio- und Videoqualität sowie Handhabung.

Eine App fällt durch

In der Kategorie «App» schneidet «Babyphone Saby» mit «ungenügend» ab, weil sie die Eltern unzuverlässig benachrichtigt. Als «gute» App bewerten die Tester «Babyphone 3G». Die Videofunktion der getesteten Apps liefert bei optimalem Licht zwar ein brillantes Bild, sobald das Kind aber im Dunkeln schläft, bleibt der Bildschirm der Eltern schwarz – kein Bild.

Testleiter Jonas Fischer über die verschiedenen Modelle

 Kameras mit Nachtlicht

Nicht so bei den Babyphones mit Monitor. Die zeigen aus dem dunklen Kinderzimmer ein Schwarz-Weiss-Bild, denn alle 5 Kameras verfügen über Infrarot-LEDs. Die erlauben Video-Aufnahmen im Dunkeln.

So wurde getestet

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  • Reichweite: Indoor bewegt sich der Tester mit zunehmendem Abstand und immer grösserer Anzahl von Zwischenwänden und -decken von der Tonquelle weg und bewertet die Übertragungsqualität.
    Outdoor entfernt er sich im freien Feld maximal 500 Meter von der Tonquelle und hält fest, in welcher Entfernung, gemessen mit einem Laserentfernungsmesser, erste merkliche Störungen auftreten und wann der Ton ganz abbricht.
  • Ton- und Bildqualität: Die Tonqualität der Babyphones wird anhand von Sprachsamples überprüft.
    Die Bildqualität bewerten die Tester anhand von Übertragungen eines hellen Test-Raums und bei sehr gedimmtem Licht mit 0,1 lux.
  • Handhabung: 2 Testpersonen bewerten die Ersteinrichtung und die Anleitung der Babyphones und die tägliche Bedienung der Eltern- sowie der Babyeinheit.

Schwachpunkt Reichweite

Beim Testkriterium «Reichweite indoor» schneiden «Babymoov Yoo-See» und «Beurer BY 110» mit «ungenügend» ab, deutlich schlechter als alle anderen Produkte im Test. «Beurer BY 110» ist das einzige Babyphone im Test, das outdoor nicht bis 500 Meter überträgt, der Ton reisst schon bei 170 Metern ab.

Resultate-Übersicht

Einfach und überzeugend

Klassische Babyphones, die Kategorie «ohne Monitor», übertragen nur Töne und sind in der Anwendung am unkompliziertesten. Allerdings ist die Tonqualität von «Beurer BY 84» auffallend schlechter als die aller anderen Babyphones im Test. Es ist das einzige Gerät, das mit analoger Übertragung funktioniert. Alle 11 anderen Babyphones im Test übertragen digital und liefern deutlich differenziertere, klarere Töne.

3 der reinen Audio-Babyphones, die von Philips, Alecto und Reer schneiden mit der Gesamtbewertung «sehr gut» ab. Auffällig sind die Preisunterschiede. Während das sehr gute Gerät von Philips knapp 100 Franken kostet, ist das Reer Neo schon für 32 Franken zu haben.

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Geringe Strahlung

Die gute Nachricht zum Schluss: Der in einem Meter Abstand gemessene Strahlungswert lässt Eltern aufatmen. Keines der zwölf getesteten Babyphones erreicht auch nur annähernd 1 Prozent des zulässigen Wertes. Wichtig: Mit mindestens 1 Meter Abstand zum Kind sollten auch Eltern das Babyphone im Kinderzimmer aufstellen.

Kassensturz, 18.10.22, 21:05 Uhr

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