«Kassensturz» hat von Dschungelkompass.ch Datenpakete von 23 Schweizer Telekomanbietern vergleichen lassen. Der Vergleichsdienst legte den Berechnungen drei Profile mit unterschiedlichem Reise- und Surfverhalten zugrunde. Da man beim Kauf von Roaming-Datenpaketen an den eigenen Abo-Anbieter gebunden ist, kann das teuer werden.
Ebenfalls verglich Oliver Zadori von Dschungelkompass die Angebote von elf E-Sim-Anbietern. Das Ergebnis zeigt: Surfen im Ausland kann sehr günstig sein.
Kleinanbieter sind günstig
Beim ersten Profil – ein Gigabyte (GB) Datenverbrauch in Spanien – ist von den grossen Telekomanbietern Swisscom mit 14.90 Franken am günstigsten. Punkten können hier sechs Kleinanbieter mit Kosten von rund 10 Franken.
Auch beim zweiten Profil – Roaming-Daten für drei separate Reisen in die drei Länder Spanien (2 GB, 14 Tage), Italien (2 GB, 7 Tage), Deutschland (1 GB, 7 Tage) – kostet ein kombiniertes Datenpaket bei den kleineren Anbietern weniger. Digital Republic, die Ostschweizer Anbieter SAK und Thurcom bieten ihre Pakete für 30 Franken an. Teuer wir es bei den Sunrise-Zweitmarken Yallo und Lebara. Ein kombiniertes Datenpaket für Profil 2 kostet dort stolze 135 Franken.
Abos mit Roaming-Daten
Einige Anbieter haben zwar keine günstige Datenpakete im Angebot, dafür enthalten neuerdings viele Abos eine begrenzte Menge Roaming-Daten. So punktet der Anbieter Spusus mit einem Abo für 9.90 Franken inklusive 3 GB Daten für die EU. «Man muss aber aufpassen, dass man kein zu teures Abo mit Roaming-Daten abschliesst, die man nur selten braucht», erklärt der Experte. Sonst bezahlt man viel Geld für nichts und zusätzliche Datenpakete wären günstiger.
Die Resultate im Detail
Thailand: grosse Preisunterschiede
Ein 5-GB-Datenpaket für eine längere Thailand-Reise kostet bei Swisscom am wenigsten (24.90 Franken).
Teuer wird es bei den Kleinpaketen von Teleboy und Digital Republic, die jeweils nur Datenpakete von 100 MB anbieten. Hochgerechnet auf 5 GB wären das 800 Franken (siehe Box Stellungnahmen).
Günstiger mit E-Sim-Karten
Mit neueren Smartphones ist aber eine E-Sim mit Abstand die kostengünstigste Wahl: Wie mit einer zweiten Sim-Karte lassen sich mit einer digitalen E-Sim Angebote von «fremden» Anbietern nutzen, eine fummelige Sim-Karte ist nicht nötig. So kann man ein kostengünstigstes Datenangebot wählen.
Dafür muss man nur eine App des E-Sim-Anbieter herunterladen, Land und gewünschte Datenmenge auswählen. Diese kostengünstige Variante kann sich lohnen, so Experte Oliver Zadori. Er rät, die App kurz vor der Reise zu installieren und die Einstellungen vorzunehmen.
Allerdings weiss der Experte, dass nicht jede E-Sim in jedem Land stabil funktioniert. Bei Problemen rät er, vor Ort einfach zu einer anderen E-Sim zu wechseln, die Kosten seien auch dann sehr niedrig. Abstriche macht Oliver Zadori beim Datenschutz: Die Daten laufen über den Anbieter, bei dem man die E-Sim gekauft hat. Die Firmen sind oft im Ausland. «Beim Kauf der E-Sim sollte man sich gut überlegen, ob einem der Datenschutz wichtig ist», erklärt Oliver Zadori.