Erst das Ausbleiben der Regelblutung deutet darauf hin, dass eine Frau schwanger sein könnte. In diesem Moment gibt ein einfacher Urintest mit Stäbchen eine eindeutige Antwort. Frühtests sollen aber schon drei bis sechs Tage vor der erwarteten Periode Klarheit schaffen. Zu diesem Zeitpunkt ist es für die Pille danach zu spät, für einen Ultraschall zur sicheren Bestimmung noch zu früh.
Testtabelle
Ernüchternde Erkenntnisse
«Kassensturz» und der «Gesundheits-Tipp» liessen 14 Schwangerschafts-Frühtests testen. Die Resultate sind ernüchternd: Weniger als die Hälfte der getesteten Frühtests zeigt ein klares Ergebnis an. Bei den anderen ist keine Linie sichtbar, die auf eine Schwangerschaft hindeutet, oder dann eine sehr feine – manchmal sogar nur mit Lupe und geschultem Auge erkennbar.
Klarheit nur bei sechs Tests
Frühtests sollen schon bei kleinsten Mengen des Schwangerschaftshormons Beta-hCG im Urin ansprechen. Während ein herkömmlicher Test – für den Tag nach Ausbleiben der Periode –bei 25 Einheiten reagiert, sollen dies Frühtests bereits bei 10 Einheiten tun. Damit lässt sich eine Schwangerschaft etwa sechs Tage vor Ausbleiben der Periode bestimmen – theoretisch: Da der hCG-Spiegel von Frau zu Frau sehr unterschiedlich ist, erlaubt dieser Referenzwert keine klare Aussage.
Die angegebene Untergrenze konnten nur sechs Frühtests im Test nachweisen, darunter der günstigste und der teuerste: Pinkline ist für knapp drei Franken online erhältlich. Zehnmal so viel kostet der «Ultra-Frühtest» von Clearblue. «Sehr gut» sind auch: Clearblue mit Wochenbestimmung, Perrigo Predictor early & express, der Femtest Frühtest sowie Maybe Baby aus dem Automaten.
Resultate im Überblick
Plastik und Batterie für den Abfall
Alle Frühtests im Test sind Einwegprodukte. Da wandert eine ganze Menge Plastik in den Abfall. Einzig der Frühtest von Ovy verzichtet auf ein unnötiges Drumherum und besteht nur aus dem eigentlichen Teststreifen. Aus ökologischer Sicht ist das sinnvoll. Die digitalen Tests von Clearblue enthalten eine kleine Batterie. Dass diese nach Gebrauch des Tests separat entsorgt werden muss dürfte vielen Anwenderinnen entgehen.
Nur mit Lupe erkennbar
Zwei Frühtests erkannten die im Labor simulierte, frühe Schwangerschaft überhaupt nicht und erhalten die Bewertung «schlecht»: Viola Super Early und safe & easy aus der Migros. Die geschulten Testerinnen-Augen sahen nur mit Hilfe einer Lupe das Ergebnis beim Viola-Frühtest mit Wochenbestimmung, dem Cyclotest-Frühtest sowie dem Willi-Fox-Frühschwangerschaftstest. Immerhin schwach von blossem Auge erkennbar war die Testlinie des Frühtests von Seratec, von Biosynex 8jours und dem Ovy-Frühtest, die deshalb mit «genügend» abschneiden.
Mit fortschreitender Schwangerschaft nimmt die Menge des Schwangerschaftshormons im Urin zu. Ab dem Ausbleiben der Periode können die Frühtests in der Regel eine Schwangerschaft erkennen – aber das schaffen auch herkömmliche Schwangerschaftstests.