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«Kassensturz-Test» Viele Kugelgrills überzeugen im Test

Bereits für 190 Franken gibt es einen guten Kugelgrill, die günstigen Modelle weisen Mängel auf.

Wenn der Duft von Bratwürsten durch das Quartier zieht, dann hat die Grillsaison begonnen. Für alle, die noch keinen Grill haben oder den alten ersetzten wollen, haben K-Tipp und «Kassensturz» zehn Holzkohle-Kugelgrills testen lassen. Die Geräte kosten zwischen 30 Franken und 370 Franken.

Testtabelle

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Hier geht es zur detaillierten Resultatetabelle.

Kugelgrills ermöglichen gute Hitzeverteilung

In Kugelgrills ist indirektes Grillen möglich. Beim direkten Grillen liegt das Grillgut direkt über der Glut – beim indirekten Grillen seitlich versetzt. Die Hitze wird an der Innenseite des Grills reflektiert und wie in einem Backofen gleichmäßig verteilt.

Das Prüfinstitut PZT in Wilhelmshaven (D) hat einen Praxis- und Labortest durchgeführt. Grillfachleute haben geprüft, wie robust die Geräte und wie einfach sie zu bedienen sind. Besonders wichtig beim Grillieren: Können die Grills die Temperatur konstant halten? Gibt es eine gleichmässige Wärmeverteilung auf dem Rost? Das sei wichtig, erklärt Testleiter Wolfgang Fleischer: «Denn mit einer gleichmässigen Temperaturverteilung wird Grillgut, das innen und aussen auf dem Rost liegt, zur gleichen Zeit fertig.»

Rezept «Gebrannter Haselnussrahm»

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Zutaten:

  • 100g Haselnusskerne
  • 250 ml Vollrahm
  • 25g Zucker
  • ½ Vanillestange, längs aufgeschlitzt (am besten Tahiti-Vanille, es lohnt sich!)

Feuerkochutensilien:

  • Kochtopf
  • Holzscheit
  • Kochlöffel

Feuerreife:

  • Schwache Glut

Die Haselnüsse in einem Topf unter ständigem Wenden anrösten. Das braucht etwas Aufmerksamkeit, da die Nüsse leicht verbrennen und dann bitter werden. Sobald die braunen Häutchen aufspringen, sind sie ausreichend geröstet. Die Nüsse vollständig auskühlen lassen, dann zwischen den Händen reiben, um die braune Haut zu entfernen.

Die geschälten Nüsse zurück in den Topf geben und mit einem Holzscheit zerkleinern. Alle weiteren Zutaten in den Topf geben und bei kleinstem Feuer köcheln lassen, bis der Rahm eine dickflüssige Konsistenz annimmt. Darauf achten, dass das Feuer klein genug ist, der Rahm brennt sonst schnell an, was das Gericht verderben könnte.

Vom Feuer nehmen, abkühlen lassen und lauwarm direkt aus dem Topf geniessen.

Aus: Feuerküche, Genussvoll Kochen über offenem Feuer, Chris Bay, Monika Di Muro, AT Verlag

Service:

Die beiden besten Modelle sind teuer

Von den zehn Geräten im Test haben praktisch alle beim Kriterium Grillieren überzeugt. Das Testurteil «sehr gut» nur knapp verpasst hat Testsieger Napoleon. Der zweiteuerste Grill im Test (359 Franken, Note 5,4) hat in allen Prüfpunkten überzeugt, und er blieb besonders lange heiss.

Testresultate im Überblick

Ein weiteres Plus: Er ist sehr stabil und hat eine gute Material- und Verarbeitungsqualität. Nachteil: Das einzige getestete Modell aus Gusseisen ist relativ schwer. Ähnlich gut ist Outdoorchef Kensington, der teuerste Grill im Test (370 Franken, 5,3).

Viele gute Modelle

Wer nicht so viel Geld ausgeben will, hat eine schöne Auswahl an deutlich günstigeren «guten» Modelle zur Auswahl: Weber Master Touch GSB E-5750 (Note 5,2), Jamestown Dexter XXL (5,0) und Dancook Kettle Barbecue 1400 (5,0) kosten alle rund 200 Franken. (Resultate im Detail siehe Tabelle.)

So wurde getestet:

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Experten des Labors PZT in Wilhelms­haven (D) haben 10 Holzkohle-­Kugelgrills in der Praxis getestet und beurteilt.

Die Testkriterien:

Grillieren: Jeder Grill wurde mit der gleichen Menge Briketts angefeuert. Die Experten haben die Zeit gemessen, bis der Grill einsatzbereit ist. Und sie überprüften die Wärmeverteilung, also wie regelmässig sich die Hitze auf dem Grillrost verteilt. Diese Messung führten sie 5, 15, 45 und 60 Minuten nach dem Durchglühen der Briketts durch. Das gab auch Aufschluss darüber, wie gut die Grills die Temperatur aufrechterhalten.

Sicherheit: Das Labor prüfte die Standfestigkeit der Grills und mass, wie heiss die Griffe und die Oberflächen am Deckel sowie an der Grillwanne werden.

Korrosion und Verarbeitung: Um herauszufinden, wie schnell die Kugelgrills rosten, besprühten die Experten die Grills mit Kochsalzlösung und lagerten sie danach 48 Stunden lang in einer Klimakammer. Ausserdem prüften sie, ob die Grills stabil konstruiert sind.

Handhabung: Zwei Laborexperten bewerteten, wie gut die Grills zusammengebaut werden können, wie einfach lässt sich Asche entfernen und ob die Höhe fürs Grillieren angenehm ist.

Die Modelle mit Preisen unter 50 Franken weisen Mängel auf. Deshalb gab es lediglich eine «genügende» Note für den Kugelgrill von Migros und für das Modell Mood, gekauft bei Jumbo.

Bei der Robust­heit und Sicherheit zeigen sie Schwächen: Der Migros-Grill setze schnell Rost an. Und beim Mood verformte sich der Kohlerost im Praxistest. Jumbo will «Massnahmen einleiten», um den Grill zu verbessern.

Billig-Grill von Landi fällt ab

Urteil «ungenügend» gab es für den Barbecue Grill Club aus der Landi, Gesamtnote 3,9. Mit einem Preis von 30 Franken ist dieser Grill der günstigste im Test.

Aber er fiel bei den Kriterien Robustheit und vor allem bei der Sicherheit durch: Der Regler für die Luft­zufuhr wird sehr heiss, bei der Bedienung besteht damit akute Verbrennungsgefahr. Ausserdem kippt er relativ schnell. Landi schreibt, man wolle mit den Lieferanten die Schwachpunkte verbessern.

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Weitere Informationen

Kassensturz, 16.06.20, 21.05 Uhr

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