Für gerade einmal zwanzig Franken bekommt man heute im Handel ein Dampfbügeleisen. Aber Vorsicht: Wer sich trotz des günstigen Preises genügende Qualität erhofft, wird enttäuscht.
«Kassensturz» hat zusammen mit dem Konsumentenmagazin «Saldo» zehn oft verkaufte Dampfbügeleisen testen lassen. Die Produkte im Labor einem Praxistest und einer technischen Prüfung unterzogen. Es zeigt sich: Die Preisunterschiede sind gross, die Qualität ebenso.
«Braun»: Das Teuerste, aber nicht das Beste
Das teuerste Produkt im Test: «Braun Texstyle 7 Pro» für 81 Franken (gekauft bei Nettoshop.ch). Zum Testsieger hat es knapp nicht gereicht, mit der Note 4,8 gibt es ein komfortables «Gut» in der Bewertung. Bei der Robustheit holt sich es sich eine Bestnote.
Der Testsieger von «Tefal» macht richtig viel Dampf
Testsieger ist das zweitteuerste Produkt: «Tefal Easygliss Plus» für 69.95 Franken (eingekauft bei Coop City). Dieses Dampfbügeleisen überflügelt die anderen Modelle beim wichtigsten Test-Kriterium: der Dampfmenge, die es ausstösst.
Labortechnikerin Julie Sortant erklärt, was ein gutes Dampfbügeleisen ausmacht: «Am wichtigsten ist der Dampfausstoss – je mehr Dampf, desto besser. Dann die gleichmässige Hitzeverteilung auf der Bügeleisen-Sohle. Hitze und Feuchtigkeit sorgen dafür, dass sich das Textilgewebe ausdehnt. Je ausgeprägter diese beiden Eigenschaften, desto einfacher gleitet das Bügeleisen über den Stoff.»
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Im Praxistest, der insbesondere die Bügelqualität der einzelnen Modelle erfasst, zeigen sich keine eklatanten Unterschiede. Mit sämtlichen Modellen lässt sich ein handelsübliches Herrenhemd aus Baumwolle einigermassen leicht bügeln. Diskrepanzen ergeben sich dagegen beim Bügeln der etwas anspruchsvolleren Leinen-Hose, die je nach Modell zeitaufwändig werden kann.
Bei der Dampfmessung fällt «Bomann» durch
Gross dagegen die Unterschiede bei den technischen Tests – speziell beim Hauptkriterium, dem Dampfausstoss. Gerade bei Niedrigtemperaturen, bei denen etwa synthetische Stoffe gebügelt werden müssen, reicht der Dampfausstoss bei einigen Modellen nirgends hin: Der Testverlierer von «Bomann» holt sich dort mit der 2 (von 6) die Tiefstnote im Test.
Überraschend fällt der Robustheitstest aus. Die Dampfbügeleisen wurden – im Anschluss an die komplette Testreihe – aus rund 90 Zentimeter Höhe auf einen harten Fliesen-Boden fallen gelassen. Dies simuliert einen Sturz des Bügeleisens vom Bügelbrett.
Das Bügeleisen von «Satrap» ist der Robustheits-Sieger
Nur drei Modelle überstehen diesen Sturz im Labor so, dass sie danach – trotz kleinerer äusserer Schäden – weiter einsatzfähig sind.
Nur ein Produkt übersteht den Sturz gänzlich ohne sichtbaren Schaden: Das Modell der Coop-Eigenmarke «Satrap» (69.95 Franken) ist der Robustheits-Champion. Aufgrund seiner Performance bei den übrigen Testkriterien erhält es insgesamt eine genügende Note.
«Primotecq»: günstig und ungenügend
Schlusslichter sind die beiden günstigsten Modelle im Test: das «Primotecq DB 805» (Eigenmarke von «Fust») für 19.95 Franken, sowie das Modell «Bomann DB 6003 CB» für 20 Franken. Beide sind ungenügend. Womit sich in diesen beiden Fällen bestätigt: billig heisst minderwertig.