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Saug-Wisch-Roboter im Test Beim Feuchtaufnehmen versagt die Hälfte der Roboter

Auf Hartboden überzeugen die Saugroboter, auf dem Teppich weniger. Und: Die Ladestationen sind unglaubliche Stromfresser.

Sie können nicht nur saugen, sondern auch nass wischen: Die Technik hat zwar Fortschritte gemacht, aber sauber nass aufnehmen können die Hälfte der Saugroboter im «Kassensturz»-Test nicht. Auch beim Saugen hapert es bei einigen Marken, besonders auf dem Teppich. Selbst die Resultate der besten Modelle sind nicht berauschend. Testsieger mit Note 4,8 und Gesamturteil «gut» sind der Medion X 20 mit Absaugstation und der Mova E 30 Ultra.

So haben die Roboter abgeschnitten

Das Hauptproblem: Die meisten Roboter saugen um die 60 Prozent der Verschmutzung vom Teppich weg, der schlechteste nur 38 Prozent (Hobot). Am besten auf Teppich ist der Mova-Sauger mit 77 Prozent.  

Auf hartem Boden «gut» bis sehr gut

Anders ist das auf hartem Boden: Dort entfernen die Saugroboter knapp 80 bis fast 100 Prozent des Schmutzes. Drei Modelle, Medion X20, das Dreame-Modell L10 s Pro Ultra Heat und Kärcher RCV 3 entfernen den Schmutz auf Hartböden fast perfekt.

So wurde getestet

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Den Test durchgeführt haben die Forschungsgruppe Mobots (Mobile Robotic Systems Group) und das Labor für Wellentechnik der EPFL Lausanne, dem Westschweizer Pendent der ETH Zürich. Auftraggeber waren «Kassensturz» und die Westschweizer Schwestersendung ABE. Der Kommunale Fonds für Energieeffizienz (FEE) der Stadt Lausanne hat diesen Test finanziell unterstützt.

Für den Saugtest wurden auf einer eingegrenzten Testfläche (1 Quadratmeter Teppich / Beton) verschiedene Verschmutzungen verteilt, die verteilte und eingesaugte Menge wurde gewogen.

Beim feuchten Aufnehmen wurden mit Coca-Cola, Sojasauce und Ketchup eingetrocknete Testflecken auf einer glatten Oberfläche (Tischplatte) hergestellt und ausgewertet, wie viel davon die Roboter entfernen.

Für den Navigationstest wurden die Roboter durch einen Standardraum (19 m2) mit verschiedenen Möbeln geschickt und von oben gefilmt. Auf den Filmaufnahmen wurde ausgewertet, wie viel Prozent der Fläche des Raums die Roboter abdecken. Zudem wurde gezählt, wie oft die Roboter mit Objekten zusammenstossen.

In Zusatztests wurde gemessen, wie die Roboter hohe Stufen überwinden können.

Der Energieverbrauch für die Reinigung des Standardraums wurde gemessen, ebenso der Standby-Verbrauch der Basis (mit und ohne Roboter).

Um die Reparierbarkeit zu prüfen, überprüften die Tester, wie leicht sich die Roboter auseinanderbauen lassen und wie gut Ersatzteile und Dokumentation zugänglich sind. Zudem floss der offizielle französische Reparaturindex ein, der angibt, wie gut die Herstellerfirma sowie professionelle Reparaturwerkstätten das Gerät reparieren können.

Die Lautstärke der Roboter von allen Seiten gemessen (in einem Hallraum des Laboratory of Wave Engineering der EPFL) sowie die Lauf- und Ladezeiten.

Ein Testkriterium ist auch, ob die Roboter beim Putzen die ganze Fläche erreichen. Dieser Test schuf wenig Probleme. Alle Modelle im Test decken mehr als 94 Prozent des 19 m2 grossen Testraums ab.

Beim Feucht wischen fällt die Hälfte durch

Die Roboter können noch mehr als Saugen – theoretisch. Denn beim feuchten Aufnehmen erreicht die Hälfte der Geräte nur «schlechte» bis «genügende» Bewertungen. Dass das besser geht, zeigt die andere Hälfte: «Sehr gute» Bewertungen bekommen die Modelle von Mova und Medion sowie I-Robot Roomba Plus 505 Combo Autowash.

Unerfreulich und unverständlich: Auf der Ladestation verbrauchen die Putz-Roboter viel Energie. Testleiter Francesco Mondada, Robotik-Professor an der EPFL Lausanne, findet dieses Ergebnis inakzeptabel: «Der Schlechteste könnte mit dieser Energie ein über 180 m2 grosses Appartement reinigen.»

Eine Stufe meistern alle

Die Putzroboter tasten mit Nah-Infrarot-Licht ihre Umgebung ab, um Hindernisse und Stufen zu erkennen. Die getesteten Roboter erzielen hier recht gute Resultate. Bis auf einen können alle eine 16 Zentimeter hohe Hürde überwinden. Einzig das «ungenügende» Modell von Hobot schafft nur 10 Zentimeter.

Zum Download

Wer sich im gleichen Zimmer aufhält wie der putzende Roboter, braucht bei drei Modellen gute Nerven. «Ungenügend» schneiden bei der Lautstärkenmessung Medion X20 und Kärcher RCV 3 ab, sogar «schlecht» Hobot Legee Q 10. Richtig leise hingegen sind die Modelle von I-Robot und Dreame.

Hobot und Kärcher sind «ungenügend»

Gesamtbewertung «ungenügend» gibts für Hobot Legee Q 10. «Ungenügend» beim Feucht aufnehmen und beim Saugen, «schlecht» im Energieverbrauch, der Lauteste im Test. Kärcher handelt sich ebenfalls ein «ungenügendes» Gesamtresultat ein, wegen der Lautstärke, vor allem aber, weil der Saugroboter beim Feucht aufnehmen versagt hat – der Wasserausfluss blockierte. Bei einer Überprüfung mit einem zweiten Gerät hat das funktioniert.

Stellungnahmen

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Brack Alltron zu Hobot Legee Q 10 (Gesamtnote 3,7)

Beim Hobot Legee Q10 handelt es sich um ein verhältnismässig günstiges Einstiegsmodell. Er verfügt im Vergleich zu teureren Premium-Modellen über keine ausfahrbaren Waschpads, weshalb die Reinigung an Kanten weniger gründlich ist. Anhand der Bewertungen in unserem Shop lässt sich jedoch festhalten, dass die Kund:innen mit der Saugleistung des Legee Q10 sehr zufrieden sind und diese teilweise sogar besser bewerten als diejenige etablierter Marken. Für ideale Saugleistung auf Teppichen empfiehlt es sich, ein Modell zu wählen, das über einen hochfahrbaren Mopp verfügt. Diese Funktion ist in diesem Preissegment allerdings nicht üblich und nur bei hochwertigen, teureren Modellen zu finden.

Kärcher zu Kärcher RCV 3 (Gesamtnote 3,8)

Das Kärcher Saugroboter-Modell RCV 3 ist 2022 als Einstiegsmodell auf den Markt gekommen. Seitdem bestätigen zahlreiche unabhängige Kundenbewertungen auf den einschlägigen Plattformen ein überdurchschnittliches Reinigungsergebnis sowie eine zuverlässige und komfortable Handhabung des Geräts. Uns ist aber klar: Die Technik entwickelt sich schnell weiter. Deshalb kann der RCV 3 in einigen Bereichen nicht mehr mit den neuesten Modellen mithalten. Die im Test kritisierten technischen Punkte sind demnach auf die ältere Gerätegeneration und das darauf basierende Navigationssystem zurückzuführen. Der RCV 3 wird daher im kommenden Jahr auslaufen, aber er ist und bleibt ein verlässlicher Helfer (Service und Support sind selbstverständlich garantiert). Das Nachfolgemodell RVC 3, das den neuesten Stand der Technik repräsentiert, kommt im Januar 2026 auf den Markt.

Detaillierte Kommentare zu den technischen Punkten:

Laufzeit/Ladung (117 Minuten): Die gemessene Laufzeit von 117 Minuten liegt sehr nah an unserem Nennwert von 120 Minuten und damit innerhalb der erwarteten Toleranzgrenzen. Geringfügige Abweichungen sind aufgrund von Umgebungsbedingungen und dem individuellen Zustand des Akkus normal.

Reinigung auf Teppichboden und Saugleistung aus Rillen: Die Teppichreinigungsleistung ist stark von der angewandten Messmethode abhängig, weshalb die Ergebnisse variieren können. Die vergleichsweise schlechtere Saugleistung aus Rillen und auf Teppich resultiert aus dem Design der Kehreinheit.

Hohe Bumper-Stösse (Durchschnitt 9,3 pro Minute): Dieser Wert ist ein direkter Effekt des Navigationssystems des RCV 3: Im Gegensatz zu Geräten, die über Kameras, Dual-Laser oder Wall-Follow-Sensoren verfügen, setzt der RCV 3 primär auf LIDAR-Technologie in Kombination mit dem Bumper zur Navigation. Hindernisse, die sich unterhalb des LIDAR-Scanners befinden (z. B. flache Gegenstände oder Möbelfüsse), können nur durch physisches «Abtasten» über den Bumper erkannt werden.

● Feucht aufnehmen (0,0 ml / Reinigungsleistung): Ein scheinbar schmutzigerer Boden nach der Nassreinigung und der protokollierte Wasserverbrauch von 0,0 ml sind ungewöhnlich und deuten nicht auf eine normale Funktionsweise des Geräts hin. Ursächlich könnten eine fehlerhafte App-Einstellung («Aus»-Einstellung), ein nicht korrekt eingesetzter Wassertank oder eine blockierte Wasserzufuhr sein, sodass das Wischsystem des Roboters im Testlauf kein Wasser auf den Wischmopp geleitet hat.

Interdiscount zu Roborock Q 5 Pro + (Gesamtnote 4,3)

Der Artikel befindet sich im Abverkauf, da es sich um ein älteres Modell handelt und wird aktuell nur noch in begrenzter Stückzahl angeboten. Ein Nachfolgemodell ist derzeit noch nicht endgültig definiert, jedoch wird die Leistungsfähigkeit des neuen Roboters wird deutlich verbessert sein und entsprechend noch bessere Reinigungsergebnisse liefern.

Interdiscount Dreame L 10 s Pro Ultra Heat (Gesamtnote 4,6)

Beim ausgewählten Roboter handelt es sich um ein älteres Modell es sind noch Restmengen in vereinzelten Filialen verfügbar. Der Markt für Staubsaugerroboter entwickelt sich sehr schnell, sodass regelmässig neue Modelle erscheinen, die ihre Vorgänger in vielen Aspekten übertreffen. Der Nachfolger bietet beispielsweise eine nahezu dreifach höhere Saugleistung und wird zum gleichen Preis angeboten. Dadurch würden zwei der aktuell vier kritischen Punkte im Test deutlich besser bewertet werden. Zum Stromverbrauch des Nachfolgermodells liegen uns aktuell keine Angaben vor.

Kassensturz, 09.12.25, 21:10 Uhr

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