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Kassensturz-Tests Günstige Batterien halten oft länger

«Kassensturz» hat 13 der AA-Batterien testen lassen. Eine der günstigsten Batterien ist die beste, und einige Marken-Hersteller überzeugten gar nicht. Vier Produkte sind sogar ungenügend.

Eigentlich haben Hersteller bei Alkali-Batterien nicht viel Gestaltungsraum. Die Grösse ist vorgegeben, und bei der Zusammensetzung gibt es auch nur beschränkten Spielraum. Dennoch sind die Unterschiede beträchtlich, umso mehr wenn man die grossen Preisunterschiede berücksichtigt.

Rolf Zinniker vom Institut für Elektronik an der ETH Zürich testete für «Kassensturz» 13 der meistverkauften Alkali-Batterien der Grösse AA. Sie kosten zwischen 30 Rappen und 2 Franken das Stück. Darunter sind neben den bekannten Markenbatterien auch günstige Eigenmarken aus dem Discounter.

Zwei Praxistests: Radio und Fotoblitz

Mit zwei Tests simulierte ETH-Dozent Zinniker den Einsatz in der Praxis. Die Batterien mussten einen Laufzeit-Test im DAB+-Radio machen, bis sie leer waren. Die besten Batterien liefen 20 Stunden, den schlechtesten ging nach weniger als 17 Stunden der Saft aus.

Die Resultate

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Legende: srf

Resultate als Tabelle (PDF)

Völlig andere Qualitäten als im Dauerlauf waren im Foto-Test mit Blitz gefragt. Die Batterien müssen in kurzer Zeit enorm viel Energie abgeben. Die Unterschiede hier sind deutlich grösser.

Die schlechteste Batterie im Test, die Migros-Eigenmarke M-Power, schaffte bloss 113 Bilder, während dieselbe Digitalkamera mit den besten Batterien mehr als doppelt so viele Bilder knipste.

Ihr seien die Qualitätsprobleme bisher nicht bewusst gewesen, schreibt die Migros: «Wir werden selbstverständlich sofort die Qualität überprüfen und Verbesserungsmassnahmen einleiten.»

Auch Marken-Produkte enttäuschten

Ungenügend im Gesamtergebnis sind auch die Batterien der Marke Eveready und die günstigen Prix-Garantie-Batterien von Coop. Coop schreibt dem «Kassensturz», diese Batterien seien vor allem für niedrigen Strombedarf gedacht. Doch auch bei den Tests mit geringer Belastung erreichten sie überhaupt keine überzeugenden Resultate (siehe Resultate-Tabelle) .

Tipps

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So halten Alkali-Batterien möglichst lange: 5 Tipps des Experten.

Ebenfalls ungenügend ist Pro Power von Panasonic. Panasonic zeigt sich über das schlechte Abschneiden ihrer Batterien sehr erstaunt und wird das Testergebnis eingehend in der Qualitätssicherung analysieren.

Panasonic schreibt Kassensturz: «Interne Tests, die Panasonic stets streng nach IEC-Standards durchführt, sowie auch externe Testresultate bekannter Fachmagazine in Deutschland liefern vollkommen andere Ergebnisse.»

Von den Marken-Batterien machte aber nicht nur Panasonic eine schlechte Falle. Auch die Batterien von Energizer und Duracell waren in verschiedenen Prüfpunkten schwach und schafften nur es knapp auf eine genügendes Gesamtergebnis.

Deutsche Discount-Batterien gewinnen

Batterie-Experte, Rolf Zinniker, hat die Batterien auch einem wissenschaftlichen Mess-Test unterzogen. In mehreren Zyklen und bei unterschiedlichem Strombedarf entlud ein spezielles Gerät die Batterien, bis sie komplett leer waren. Ein Computerprogramm zeichnete den Verlauf des Entlade-Zyklus exakt auf. Auch bei diesem Test gab es enorme Unterschiede.

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Gut hingegen waren die Batterien Go on von Jumbo (Note 4,8), die zweitgünstigsten im Test. Sie kosten 40 Rappen pro Stück. Auf dem zweiten Platz der Rangliste stehen High Energy von Varta, gleichauf mit Aerocell von Lidl, die aber viel günstiger sind.

Die besten Batterien im Test sind die Activ Energy von Aldi. Mit 50 Rappen pro Stück gehören sie zu den günstigen Batterien im Test. Sie überzeugten in allen Testkriterien und seien breit einsetzbar sagt Batterie-Experte Rolf Zinniker von der ETH Zürich: «Der Test zeigt, dass der Preis viel mit Marketing und nicht unbedingt mit Leistung zu tun hat.»

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