Smartwatches für Senioren - Ein Modell fällt im Test durch

Im «Kassensturz»-Test gewinnt eine Notrufuhr. Apple Watch ist für Ältere auch geeignet – die Galaxy Watch jedoch weniger.

Smartwatches können vieles: Messen der Herzfrequenz, die Ortung per GPS übermitteln oder einen Notruf an mehrere Kontakte absetzen. Verschiedene Modelle sind auf ältere Menschen ausgerichtet, mit einer einfachen Bedienung und schlichtem Design – mit dem sich Ältere nicht zu schämen brauchen.

«Kassensturz» und die Zeitschrift Gesundheitstipp liessen sieben Modelle testen, fünf davon richten sich an ältere Kundinnen und Kunden, zwei sind «normale» Smartwatches von Apple und Samsung.  

Diese Smartwatches wurden getestet

• James Sicherheitsuhr B7 
• Smartwatcher Spirit Petite 
• Limmex Notrufuhr 
• Apple Watch SE 4G (2. Generation) 
• TCL Movetime MT 43A X 
• Samsung Galaxy Watch 5 LTE 
• Doro Watch, getestet mit Smartphone Doro 8100 

Zu den Senioren-Modellen gehört auch der Testverlierer, die Doro Watch. Der Haken: die Doro-Watch funktioniert nur in Kombination mit einem Doro-Mobiltelefon. Der Notruf wird zwar mit der Uhr ausgelöst, gesendet wird er dann jedoch über das Mobilgerät.

So wurde getestet

Das Testlabor Müller-BBM im Münchner Vorort Planegg (D) testete für «Kassensturz» und Gesundheitstipp die sieben Smartwatches auf folgende Kriterien:  

Funktion:  

• Wie gut funktionieren die Notfalltaste, die SOS-Anrufe und die Anrufkette? 
• Wie zuverlässig ist die GPS-Ortung? 
• Wie gut ist die Telefonqualität?
• Wie verlässlich ist der Sturzsensor? (nicht bewertet)  

Handhabung mit zwei Prüfpersonen:  

• Wie gut ist der Tragekomfort, wie einfach sind die Bedienung und die Einrichtung der Geräte? 
• Wie gut lesbar ist das Display? 
• Wie gut lässt sich die Uhr mit einer App synchronisieren? 

Akku:   

• Wie lange ist die Akkulaufzeit? 
• Wie lange dauert es, bis die Uhr wieder vollständig geladen ist? 

Wer mit dieser Uhr also in eine Notfallsituation gerät und kein Doro-Handy dabei hat, kann keinen Alarm absetzen. Der Test im Labor Müller-BBM in München zeigte zudem, dass die SOS-Auslösung auf der Uhr nicht immer an das Handy weitergeleitet wird. 

Senioren-Smartwatch James B7 ist klarer Testsieger  

Nicht nur der Verlierer, auch der Testsieger ist speziell auf Seniorinnen und Senioren ausgerichtet: die Sicherheitsuhr B7 von James. Sie ist äusserst bedienungsfreundlich mit nur einem Knopf. Mit der Uhr können bis zu zehn Notrufkontakte gespeichert werden, die nacheinander angerufen werden. Gleichzeitig wird eine SMS mit den Koordinaten versendet.  

Der Sturzsensor der James-Uhr ist allerdings empfindlich und kann Fehlalarme auslösen: «Bereits bei etwas rabiateren Bewegungen wurde der Alarm ausgelöst. Das kann dann störend sein, wenn man diese Fehlalarme ständig abbrechen muss», sagt Testleiter Jonas Fischer. Der Sturzsensor wurde nicht bewertet, da nicht alle getesteten Uhren einen Sensor haben.

Auch «gut»: Smartwatcher, Apple Watch und Limmex  

Ebenfalls «gut» abgeschnitten haben die Modelle Smartwatcher, die Apple Watch SE 4G sowie das Modell von Limmex. Bei der Apple Watch sind viele Apps bereits vorinstalliert, sie ist deshalb eher ein Modell für technik - affine Personen. Smartwatcher und das Modell von Limmex sind sehr einfach gehaltene Notrufuhren, die sich an ältere Menschen richten. 

Stellungnahmen

Sowohl das Modell von Limmex als auch das von Smartwatcher zeigten Probleme bei der Telefonie. Folgend die Stellungnahmen:

Limmex: «Wir werden intern eine gründliche Prüfung durchführen, da die festgestellten Abweichungen nicht unseren Erwartungen entsprechen. Diese Überprüfung wird sowohl Hardware- als auch Softwareaspekte einschliessen, um das Problem genau zu lokalisieren. Im Rahmen des Limmex Qualitätsmanagements werden technische Änderungen/Verbesserungen zeitnah umgesetzt.»

Smartwatcher: «In Bezug auf das Telefonieproblem (…) konnte ein Lösungsansatz vorgeschlagen werden.»

«Relativ kompliziert»: TCL und Samsung

Das Prädikat «genügend» gab es für die Smartwatches von TCL und Samsung. Beide haben eine gute Tonqualität für Telefongespräche und gute Displays.  

«Sie sind jedoch relativ kompliziert zu bedienen, das macht es für Leute mit eher weniger technischem Wissen schwierig, mit den Geräten umzugehen», erklärt Jonas Fischer.  

Die Preise für die Geräte liegen zwischen 239 und knapp 400 Franken. Zu bedenken ist, dass die Modelle von James, Limmex und Smartwatcher ein Abo mit monatlichen Kosten zwischen 10 und 29 Franken benötigen, damit die Notruffunktion aktiv ist.