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Outdoor-Ausrüstung Test: Die günstigsten Schlafsäcke sind die besten

Die meisten Schlafsäcke mit Komforttemperatur 7 bis 12 Grad schneiden «gut» ab.

Dank Temperaturangaben auf Schlafsäcken lässt sich abschätzen, ob ein Schlafsack für die geplanten Ferien geeignet ist. Im Test von «Kassensturz» und «Saldo» sind die Angaben bei fünf von acht Schlafsäcken sehr gut.

Testtabelle

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Hier geht es zu den detaillierten Testresultaten.

Rote Laterne für Vaude

Nur mit dem Schlafsack von Vaude kann man eine böse Überraschung erleben und frieren: Im Vergleichstest mit einer Wärmeisolationspuppe stellte sich heraus, dass Vaude die Temperatur um 3,5 Grad zu optimistisch angibt.

Das führt dazu, dass sich der viel verkaufte Navajo 100 Syn nur ein «genügendes» Testurteil verdient. Bei Vaude wundert man sich über das Resultat. Auch Mammut und Deuter haben das gleiche Problem, aber weniger deutlich.

Den Isolationstest führte das spezialisierte Labor Hohenstein durch, die weiteren Tests das Stuttgarter Labor Ipi. Im Test waren acht Schlafsäcke mit einer Preisspanne von 30 bis rund 140 Franken.

Temperaturangaben

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  • Komfortbereich (T comf): Das ist der wichtige Wert. Er gibt immer die Temperatur an, bei der «eine Durchschnittsfrau, 60 kg» nicht friert und komfortabel schlafen kann.
  • Unterer Grenzbereich (T lim): Bis zu dieser Temperatur schläft «der Durchschnittsmann, 70 kg» im Schlafsack, ohne anzufangen zu frieren.
  • Extrembereich (T ext): Dieser Wert bezeichnet den Wert für «die Normfrau, 60 kg», bei der sie an der Grenze zum Unterkühlen ist – also ein heikler Bereich.

Schwäche beim Material: Manor

Beim Kriterium Materialqualität fiel der Schlafsack von Manor durch. Die Reissfestigkeit des Materials ist mit Abstand die schlechteste im Test. Dafür gabs ebenfalls das Gesamturteil «genügend».

Vor 8 Jahren hatte die Manor mit ihrer Eigenmarke noch den Testsieger gestellt. Manor will gemäss Stellungnahme mit dem Lieferanten «daran arbeiten, die Reissfestigkeit des Materials zu verbessern».

Testresultate im Überblick

Testsieger dank Praxistauglichkeit

Neben der Materialqualität und der Wärmeisolation prüfte das Labor ausführlich, wie praktisch die Schlafsäcke im Alltag sind (Kriterien siehe «So wurde getestet»).

Ausser den in der Gesamtbewertung nur «genügenden» Schlafsäcken von Vaude und Manor sind alle anderen Schlafsäcke im Test «gut». Die besten Noten im Praxistest krönen den günstigen Trevolution Pak 1000 Comfort zum Testsieger mit Gesamtnote 5,2. Auch sonst hat er kaum Schwächen.

So wurde getestet

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Die beiden deutschen Labors Ipi-Institute in Stuttgart und Hohenstein in Bönnigheim testeten für «Kassensturz» und «Saldo» die acht Schlafsäcke.

  • Als einzigen Test analysierten die auf Textilien spezialisierten Hohenstein-Institute die Isolationseigenschaften der Schlafsäcke.
  • Die Ipi-Institute prüften die Reissfestigkeiten von Innen- und Aussenmaterial sowie von den Reissverschlüssen.
  • In einem ausführlichen Praxistest bewerteten sechs Labormitarbeiterinnen und -mitarbeiter der Ipi-Institute alle Aspekte, die mit dem Gebrauch eines Schlafsacks zusammenhängen, zum Beispiel den Schlafkomfort, die Passform, das Öffnen und Schliessen, das Einklemmen von Stoff im Reissverschluss, das Ein- und Aussteigen, das Einpacken und Komprimieren des Schlafsacks.

Der Günstigste hält mit

Die mässigen Noten im Praxistest – dort vor allem die Form, das Verpacken beziehungsweise die Kompression – kosteten den günstigsten Schlafsack den ersten Platz im Test: Trotzdem erreicht der Quechua Camping Arpenaz 10° für nur 30 Franken Rang zwei, gleichauf mit den viel teureren 46 Nord, Mammut Nordic OTI Spring und Deuter Orbit +5°.

Jetzt auch auf Youtube

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Kassensturz, 13.04.2021, 21:05 Uhr

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