Vor dem ersten Veloausflug der Saison heisst es: Reifen wieder vollpumpen. Bewährt haben sich im Heimgebrauch die guten alten Standpumpen, die von Hand gestossen werden. «Kassensturz» und Velojournal haben neben sechs Standpumpen, einer Fusspumpe auch drei neuartige Akku-Pumpen ins Rennen geschickt. Letztere vermögen weder das veloaffine Team im Praxistest noch die beiden Experten vom Velojournal zu überzeugen.
Der gewichtigste Unterschied der verschiedenen Pumpsysteme zeigt sich schnell im Test: Die Pumpdauer bis zum Maximaldruck eines Rennvelos von 7 Bar beträgt 40 bis 50 Sekunden bei einer Standpumpe und zwei bis vier Minuten bei einer Akkupumpe. Am schnellsten pumpt im Test die Standpumpe von California.
Klassiker wird Testsieger
Am besten bewertet: ein Klassiker, der Rennkompressor von SKS, mit 51.90 Franken im preislichen Mittelfeld: «Robust, effizient auch bei Rennvelos und ergonomisch», urteilt das Testteam. Überdies sind Verschleissteile wie die Gummidichtung einfach zu ersetzen.
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Die einzige Fusspumpe im Test, ein Modell von Fischer, ist zwar noch genügend im Gesamtresultat, fällt aber ab. Co-Testleiterin vom Velojournal, Aline Künzler: «Auch wenn man erwarten könnte, dass es im Stehen einfacher sei zu pumpen, war es erstaunlich mühsam.» Zudem schafft die Fusspumpe im Test den Höchstdruck bei einem Rennveloreifen nicht.
Laute und langsame Akkupumpen
Die meisten Testerinnen und Tester pumpen ihr Velo im Praxistest zum ersten Mal mit einer Akkupumpe. Die Bedienung sei «einfach» und «praktisch», da man bei allen Akkupumpen die nötigen bar für das zu pumpende Objekt, wie Rennveloreifen oder Ball, einfach eingeben und dann starten kann. Der Kraftaufwand entfällt. Doch, alle drei Akkupumpen sind sehr laut und brauchen bei einem Rennvelo drei bis fünf Mal länger als eine Standpumpe.
Dazu kommt, dass der Akku nur für drei bis vier Reifen hält und dann per USB-Kabel während durchschnittlich zwei Stunden wieder aufgeladen werden muss. Die Akku-Druckluftpumpe von Bosch ist mit 79.95 Franken das teuerste Modell im Test. Sie benötigt vier Minuten, um einen Rennveloreifen ganz aufzupumpen, die längste im Test gemessene Referenzpumpzeit.
Nicht jede Pumpe für jedes Velo
Mit 8.50 Franken das günstigste Produkt im Test ist die Standpumpe von Landi. Sie erreicht eine akzeptable Gesamtnote. Das Produkt pumpt zügig, der Manometer aber zeigt nicht genau an.
Gerade bei Kindervelos mit ihren eng stehenden Speichen sind viele Pumpen mühsam anzubringen. Gut bewertet wurde in diesem Kriterium die Standpumpe von California.
Nicht alle Pumpen eignen sich für jedes Velo-Reifenventil. Die Modelle von Lezyne, Bosch und Xiaomi müssen je nach Ventil umgebaut werden. Die Pumpköpfe der Standpumpen Btwin und Topeak halten auf dem Dunlop-Ventil nicht besonders gut und neigen bei höherem Druck dazu abzuspringen.