Ein Glas Schaumwein zum Anstossen – das gehört für viele einfach zum Fest dazu. Wer alkoholfrei wollte, musste sich mit Orangensaft, Mineral oder Softdrinks begnügen. Mittlerweile bieten viele alkoholfreie Schaumweine eine spannendere Alternative zum «richtigen» Spumante. Einen Korken zum Knallen und ein edles Design haben alle zehn Schaumweine im Test – aber sind sie auch beim Trinken ein Genuss?
Das findet eine Jury aus fünf Wein-Profis für «Kassensturz» heraus. Sie bewerten Duft, Geschmack und die sogenannte Perlage der Schaumweine also die Kohlensäure. In den Flaschen stecken entalkoholisierter Wein oder Traubensaft oder eine Mischung daraus. Bei manchen Produkten wurden Zucker oder Aromen hinzugegeben.
Das ergibt spannende Getränke, die aber nicht genau gleich schmecken wie klassischer Schaumwein, weil der Alkohol fehlt – als Geschmacksträger und für das volle Mundgefühl. «Es sind zwei Paar Schuhe, aber es geht in eine ähnliche Richtung», erklärt Jurymitglied und Winzer Kevin Studer.
Was heisst alkoholfrei eigentlich?
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Als alkoholfrei deklarierte Getränke dürfen in der Schweiz laut Gesetz bis zu 0,5 Prozent Restalkohol enthalten. Da es im Prozess der Entalkoholisierung schwierig ist, den Alkohol vollständig aus dem Wein zu entfernen, können geringe Mengen von Alkohol in alkoholfreien Schaumweinen vorkommen: Auf Anfrage von «Kassensturz» schreiben die Hersteller, die Schaumweine im Test enthielten zwischen 0 und 0,19 Prozent Restalkohol.
Ähnlich viel Alkohol enthalten auch reife, zuckerreiche Früchte (z.B. Bananen oder Kiwis) oder fermentierte Lebensmittel (z.B. Sauerkraut oder Kombucha), wie eine etwa
Untersuchung der bayrischen Lebensmittelbehörde
zeigt.
Einen Schwips kann man von alkoholfreien Schaumweinen oder diesen Lebensmitteln nicht bekommen, und auch Gesundheitsschäden sind bei gelegentlichem Konsum nicht zu erwarten. Für vulnerable Gruppen wie Kleinkinder oder Menschen, die auf eine Alkoholaufnahme komplett verzichten möchten, sind sie hingegen nicht geeignet.
Zerozecco und Freixenet: Testsieger auf Augenhöhe
Durchwegs gute Noten erhält das günstigste Produkt in der Auswahl: Zerozecco von Aldi kostet knapp vier Franken pro Flasche und überzeugt die Jury mit einer guten Balance von Süsse und Säure und intensiv blumigen und fruchtigen Aromen, die an Wassermelone und Litschi erinnern. «Der ist wirklich aus dem Glas rausgesprungen!», beschreibt Önologe Marcel Gabriel von der Hotelfachschule Luzern.
Gleich gute Noten gibt die Jury der alkoholfreien Variante von Freixenet für die würzig-fruchtige Aromatik und den langen Abgang mit Noten von Früchten und Honig.
La Gioiosa und Söhnlein Brillant: Blumig und «gut»
Ebenfalls gute Noten erhalten La Gioiosa und Söhnlein Brillant: Der Jury gefällt die blumige Aromatik, sie empfindet diese beiden Schaumweine als deutlich süsser als die beiden besten. Was auffällt: Die drei bestplatzierten Tropfen – Zerozecco, Freixenet und La Gioiosa – verdanken mindestens einen Teil ihres vielfältigen Bouquets zugefügten Aromen.
«Ungenügend» für Mauler Cadet sans alcool
Wenig Freude hatte die Jury am Cadet des Schweizer Herstellers Mauler. Sie vermisste komplexe Aromen und kritisierte die dominante Süsse. Mauler schreibt «Kassensturz», dass diese Kritikpunkte damit zu erklären seien, dass der Cadet aus Traubensaft und nicht aus entalkoholisiertem Wein hergestellt werde. «Dies wird auf dem Flaschenetikett auch so deklariert und entsprechend, wie es der Name Cadet (Junior) suggeriert, richtet sich das Getränk an eine junge Kundschaft», schreibt Mauler.
Das sagen die Hersteller
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Cadet Mauler:
«Bei dem von Kassensturz degustierten Getränk handelt es sich um einen moussierenden, mit Wasser verdünnten Traubensaft und nicht wie im Titel angegeben, alkoholfreien, entalkoholisierten Schaumwein. Dies wird auf dem Flaschenetikett auch so deklariert und entsprechend, wie es der Name Cadet (Junior) suggeriert, richtet sich das Getränk an eine junge Kundschaft. Im Kontext einer Vergleichsdegustation mit entalkoholisierten Weinen sind die kritischen Bewertungen wie dominante Süsse, fehlende Komplexität und Struktur und kurzer Abgang durch die nicht identische Getränkeart einfach zu erklären und fallen nicht zum Nachteil unseres Getränks aus. Der Cadet Mauler wird sowohl von unserer Kundschaft als auch von den Kunden unserer Partner sehr geschätzt und äusserst wohlwollend beurteilt.»
Rimuss Bianco:
«Wir führen sehr viele Konsumenten-Degustationen durch und erhalten in den allermeisten Fällen positive Bewertungen für unseren Rimuss Bianco. Auch bei internen und externen Blinddegustationen hat das Produkt schon viele Male überzeugt. Wir führen dies auch auf die Verwendung von frischem Rimuss-Traubensaft anstelle von RTK (rektifiziertes Traubensaftkonzentrat) zurück, welchen wir zusetzen, um dem alkoholfreien Schaumwein Fülle und eine liebliche Note zu verleihen. Kritisch sehen wir, dass das verwendete Degustationsmuster (beinahe 1 Jahr alt) nicht unseren Vorstellungen entspricht und wir die Lieferkette überprüfen werden. Alkoholfreie Schaumweine sollten möglichst frisch konsumiert oder bei sehr kühlen Temperaturen gelagert werden, weil eben der
‹
Konservierungsstoff
›
Alkohol fehlt.»
Im Gegensatz zu Schaumwein mit Alkohol muss bei den Alkoholfreien nicht auf der Flasche angegeben werden, wie süss sie schmecken. Die Jury schmeckte im Test grosse Unterschiede heraus: Eher trocken kommen die Produkte von Noughty, Eins Zwei Zero und Kolonne Null daher, den süssesten Eindruck machen Cadet Mauler, Rimuss Bianco Dry und La Gioiosa. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
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