Das Lebensmittelgesetz sorgt seit Jahren für Bauchweh. Immer wieder pochen Politiker, Konsumentenschützer sowie Kantonschemiker darauf, die Schweigepflicht für die Hygienekontrolleure abzuschaffen.
Sie plädieren stattdessen auf ein transparentes System, wie es etwa Dänemark oder der Berliner Stadtteil Pankow kennen: Am Eingang jedes Gastrobetriebes prangt die amtlich beglaubigte Sauberkeitsbewertung.
Anfang dieses Jahres hat sich die Gesundheitskommission des Nationalrates immerhin für etwas Transparenz ausgesprochen: Auf Verlangen sollen die Gäste die Bewertung der kantonalen Hygienekontrolle einsehen dürfen.
Wenige Wirte hängen Zertifikat freiwillig auf
Das sogenannte «passive Öffentlichkeitsprinzip» kennt der Kanton Zug bereits seit 2009. Zahlen zeigen, dass die sehr gut benoteten Betriebe um 3.9 Prozent wuchsen. Die ungenügenden hingegen minimierten sich um 1.6 Prozent.
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Bild 1 von 15. Verdreckter Büchsenöffner. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 15. Eisfach mit Bakterien-Belag. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 15. Verdorbene Spaghetti. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 15. Auch am Boden wurde gekocht. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 15. Wird zum Bakterien-Herd: Eine schlecht geputze Lüftung. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 15. Geputzt wurde nur vorn. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 15. Maden im Tiramisu. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 15. Verschimmelte Rahmbläser-Düse. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 15. Verschmutzter Korpusschrank. Bildquelle: zvg.
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Bild 10 von 15. Ein zugestelltes Lavabo. Bildquelle: zvg.
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Bild 11 von 15. Eine verklebte Schublade. Bildquelle: zvg.
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Bild 12 von 15. Fleisch mit Maden. Bildquelle: zvg.
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Bild 13 von 15. Eine verkalkte Wasserdüse. Bildquelle: zvg.
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Bild 14 von 15. Kakerlaken in der Küche. Bildquelle: zvg.
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Bild 15 von 15. So sollte es sein: Eine Vorzeigeküche:. Bildquelle: zvg.
Manche Wirte hängen das Zertifikat bereits frewillig öffentlich auf: «Für uns ist dies die beste Werbung», sagt ein Küchenchef einer grossen Zuger Kantine gegenüber «Kassensturz».
Im Kanton Basel-Stadt begrüsst man zwar das «Zuger Modell», möchte aber die totale Transparenz. «Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wirklich wirkungsvoll wird es erst, wenn die Deklaration obligatorisch wird für alle. Wenn alle Betriebe klar signalisieren müssen, wie sauber sie sind», sagt Anne Lévy vom Gesundheitsdepartement von Basel-Stadt.
Voraussichtlich in der Frühjahrsession debattiert der Nationalrat über die Revision des Lebensmittelgesetztes und somit auch über die Passage der Hygienekontrollen. Danach geht das Geschäft in die Kommission des Ständerates und schliesslich in die kleine Kammer.