Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Konsum Schweizer in Rom mit «Briefmarken» abgezockt

Unter dem Namen der Swiss Post werden an Touristenorten überteuerte Marken verkauft. Die Verantwortung für die Preise übernimmt die Post allerdings nicht.

Audio
Schweizer Touristen mit Briefmarken abgezockt
aus Espresso vom 17.06.2013. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 44 Sekunden.

Er wollte nur ein paar Grüsse nach Hause schicken: «Espresso»-Hörer Peter Boller aus Zürich ging in Rom in eine Papeterie, um Briefmarken für eine Postkarte zu kaufen.

Dort wurde ihm gesagt, für die Schweiz könne man nur Spezialmarken kaufen, die zwei Euro kosten würden. Die Karten mit diesen Marken müsse er in einen speziellen gelben Briefkasten mit der Aufschrift «Swiss Post» werfen.

Nicht nach Briefkästen suchen müssen

Postsprecher Bernhard Bürki bestätigt: «Das ist ein Angebot von uns.» Die sogenannten Freimachungsvermerker sind Kleber mit schönen Sujets der Ferienorte drauf.

 Vor allem in Hotelanlagen und auf Campingplätzen sind sie laut Bürki erhältlich. «Das Angebot hilft den Leuten, die keinen offiziellen Briefkasten in der Nähe haben oder keine Briefmarken kaufen können.»

Tochterfirma macht Preise

Für die Preise sei die Post nicht verantwortlich, erklärt der Postsprecher. Die Marken würden von der Post-Tochterfirma «Asendia» vertrieben, und die Verkaufsstellen könnten den Preis selbst bestimmen.

Empfohlener Richtpreis der Schweizerischen Post sind 70 Cents. Der «Espresso-Hörer» hat also rund dreimal soviel bezahlt wie von der Post vorgeschlagen.

Post kann Riegel schieben

Bernhard Bürki meint: «Es tut der Schweizerischen Post leid, wenn die Marken überteuert angeboten werden, das ist nicht korrekt.» Wenn die Post merke, dass irgendwo offensichtlich Missbrauch betrieben werde, schreite sie ein.

Touristen gibt Bürki den Rat, sich direkt bei «Asendia» zu melden. Oder sonst beim Kundendienst der Schweizerischen Post. So oder so werden diese Spezialmarken aber ab Sommer nur noch in Spanien verkauft.

Das Angebot in Italien wird von «Asendia» gestoppt – wegen der schwierigen Bedingungen auf dem italienischen Postmarkt.

Post betreibt auch Briefkästen in Mallorca

Audio
Post: Abbau in der Schweiz, dafür Briefkästen auf Mallorca
aus Espresso vom 05.07.2012.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 42 Sekunden.

Auch in den Feriendestinationen Mallorca und auf den Kanarischen Inseln stehen seit letztem Jahr rund 500 gelbe Briefkästen der Schweizer Post. «Espresso» hat darüber im Juli 2012 berichtet.

«Keine Werbeaktion, sondern ein Geschäft», sagt ein Post-Sprecher. Aber: Darf es sein, dass die Post in der Schweiz Poststellen schliesst und dafür in Spanien Briefkästen aufstellt?

Meistgelesene Artikel