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Übereifriger Bello Hund zerfetzt Konzert-Tickets – 1400 Franken für die Katz?

Eine St. Galler Bauernfamilie leistet sich für 1400 Franken Tickets für die «Rolling Stones». Und dann zerfetzt der Hund die Billette. Man sieht den Schnipseln zwar noch an, dass es einmal Konzerttickets waren, trotzdem steht das Konzert auf der Kippe.

Familie Stüble liebt Rock’n’Roll. Ehrensache, dass Sohn Lukas für das Konzert der Rolling Stones von morgen Mittwoch Tickets organisiert. Er sucht im Internet und findet bei All-Tickets sechs Stehplätze, zum stolzen Preis von 1440 Franken. Dass die Tickets in der Endabrechnung teurer sind als der effektiv aufgedruckte Preis, stört ihn nicht weiter. «Wir haben ja die Tickets und können ans Konzert. Das ist die Hauptsache», denkt sich Lukas Stüble.

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Die Freude währt indes nicht lange. Denn: Hündin Mia findet ebenfalls Gefallen an den Tickets – und leistet ganze Arbeit: Sie zerfetzt alle sechs Tickets. «Mir kamen fast die Tränen, als ich realisierte, dass es die Stones-Tickets sind, die da in Fetzen am Boden liegen», sagt Lukas Stüble.

Tickets vom sogenannten Graumarktverkäufer

Stübles gelangen an ihren Ticketverkäufer, All-Tickets. Doch dort blockt man ab. Man müsse den ursprünglichen Käufer finden. Nur der könne die Tickets identifizieren und neue anfordern. All-Tickets ist ein sogenannter Graumarktverkäufer. Dieser kauft Tickets zusammen und verkauft sie dann weiter. Dadurch wissen aber die Kunden nicht, wer der ursprüngliche Besitzer der Tickets ist. Genau das wird Stübles zum Verhängnis: Denn nur der könnte die Tickets eindeutig identifizieren und allenfalls neue Tickets anfordern.

Nur eindeutig identifizierbare Tickets werden ersetzt

Sechs zerfetzte Tickets, 1440 Franken Ausgaben, realistischerweise keine Aussicht auf den Konzert-Besuch – die Stübles wenden sich in ihrer Not an den «Kassensturz». Der hakt bei allen involvierten Parteien nach: Ticketcorner ist bereit, die Tickets zu ersetzen, wenn sie genau identifiziert werden können. Sprich: Wenn das Billett per Barcode, Ticketnummer oder Auftragsnummer eindeutig zugeordnet werden kann. Das Problem: Mia hat alle diese Informationen verwüstet. Nur ein Ticket würde Stübles so ersetzt bekommen.

Beim Veranstalter ABC Production bedauert man den Fall ebenfalls. Die Ticketing-Abteilung stellt einen Antrag für Kartenersatz an die Geschäftsleitung. Leider ohne Erfolg. Ob es am Willen der Geschäftsleitung lag oder weil vom Management der Stones ein Nein gekommen ist, kann «Kassensturz» nicht in Erfahrung bringen.

All-Tickets macht ein Angebot

All-Tickets schreibt «Kassensturz», sie würden nur gerade 240 Franken zurückzahlen. Ein Angebot, mit dem Stübles letzten Endes aber nicht gedient wäre. «Wir haben über 1000 Franken mehr bezahlt – und können schlussendlich trotzdem nicht ans Konzert», sagt Lukas Stüble. «Kassensturz» insistiert. Und siehe da: All-Tickets verspricht, Familie Stüble die sechs Tickets zu ersetzen.

Ende gut, alles gut?

Vier Tickets sind am Dienstag bei Familie Stüble eingetroffen. Die verbleibenden zwei konnten die Stübles am Konzerttag auf der Post abholen. Ende gut, alles gut? Für die Stübles schon: Sie können letztendlich doch ans Konzert der Rolling Stones.

Junger Mann hält seinen Hund und vier Rolling-Stones-Tickets.
Legende: Die beiden können aufatmen: Lukas Stüble hat seine Tickets und Mia längst verziehen. zvg

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