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Umwelt und Verkehr Ärger mit Mietwagen: Nachträgliche Benzinkosten trotz vollem Tank

Immer wieder stellen Kunden von Mietwagenfirmen verärgert fest, dass ihnen nachträglich Benzinkosten verrechnet werden. Sie sind aber überzeugt: Das kann nicht sein. Der Reiseombudsmann kennt das Problem und rät: «Seien Sie auf der Hut!».

Sie habe den Mietwagen vollgetankt und sei dann gerade mal noch 300 Meter zur Avis-Rückgabestelle am Münchner Flughafen gefahren, erzählt eine Avis-Kundin dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Überrascht stellte sie darauf auf der Abrechnung fest, dass ihr Avis acht Euro Nachtankgebühren belastet hat. Die Kundin beschwerte sich – und Avis strich ihr die Gebühren umgehend.

Gebühren auf mehreren Rechnungen

Gleichwohl wurde die Kundin skeptisch und schaute sich Avis-Rechnungen älteren Datums an. Dabei stellte sie fest: «Auf vielen dieser Rechnungen wurden mir Nachtankgebühren belastet.» Immer nur kleine Beträge unter umgerechnet zehn Franken. Aber rechnet man dies hoch, kommt ein erkleckliches Sümmchen zusammen für den Vermieter.

Avis räumt Fehler ein

Avis räumt ein, bei der Filiale am Münchner Flughafen sei ein Fehler passiert. Man habe bei der betreffenden Kundin tatsächlich so wenig nachtanken müssen, dass man sich von Anfang an hätte kulant zeigen und ihr die zusätzlichen Kosten erlassen müssen.

Grundsätzlich müssten die Kunden bei der Rückgabe eine Tankquittung vorweisen – als Beweis, dass sie innerhalb eines Radius von 20 Kilometern getankt hätten. Fehle eine solche Quittung – wie im vorliegenden Fall – «wird der Mietwagen von einem Stationsmitarbeiter betankt». Damit wolle man sicherstellen, dass der nachfolgende Mieter einen Wagen mit vollem Tank übernehme.

23 Franken pro Liter?

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Eine Benzingebühr von 46 Franken wurde einem Kunden des Autovermieters Hertz in Zürich nachträglich belastet. Der Kunde erklärt aber gegenüber Hertz und «Espresso», er sei kaum 30 Kilometer gefahren nach dem Volltanken. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von etwa sieben Litern auf 100 Kilometer, ergebe das in seinem Fall einen Verbrauch zwei bis drei Litern und somit einen beachtlichen Literpreis von bis zu 23 Franken! Nach mehrfacher Intervention kommt ihm Hertz entgegen und erlässt ihm 37 Franken.

Hertz: Nachtanken bedeutet personellen Aufwand

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Hertz erklärt die hohen Benzinkosten auf Anfrage mit dem personellen Aufwand, der mit dem Nachtanken verbunden sei. Deshalb frage man jeden Kunden, ob er nicht selbst nachtanken wolle. Darüber hinaus sei im vorliegenden Fall auf der Tankanzeige nicht klar ersichtlich gewesen, wie weit der Kunde gefahren sei. Es sei ein grosser Wagen gewesen mit einem entsprechend voluminösen Tank, rechtfertigt sich Hertz.

Tipp: Auch die Abrechnung genau prüfen

Ärger über nachträgliche und nicht nachvollziehbare Benzinkosten für Mietwagen: Der Schweizer Reiseombudsmann Franco Muff hört ab und zu von solchen Fällen. Er glaubt aber nicht an eine systematische Abzocke der Mietwagenfirmen. Vielmehr werde heutzutage Personal gespart und deshalb vermehrt schludrig gearbeitet.

Sein Tipp: «Nach der Rückkehr sollte man unbedingt gleich die Abrechnung verlangen und diese auch gleich vor Ort genau kontrollieren.» Also so wie man bei der Übernahme den Mietwagen und den Vertrag genau prüfen sollte. Oft sei es leider so, dass man keine Zeit mehr habe, um auf die Abrechnung zu warten. Etwa, weil man auf den Flieger pressieren müsse. Dabei lohne es sich, «auf der Hut zu sein».

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