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Umwelt und Verkehr Trotz Energiewende: Kaum einer kauft Solarstrom

In der Schweiz wird mehr Solarenergie produziert, als die Stromkraftwerke ihren Kunden verkaufen können. Grund dafür ist unter anderem das Hochpreis-Image des Solarstroms, aber auch, dass sich die meisten Schweizer nicht mit dem Thema befassen wollen.

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Eine Umfrage bei drei grossen Schweizer Elektrizitätswerken zeigt ein klares Bild: Über 90 Prozent der Kunden beziehen hauptsächlich Strom aus Schweizer Wasserkraft. Bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich sind es nur gerade 8 Prozent der Kunden, die Strom kaufen, der auch Sonnenenergie enthält. Bei den Centralschweizer Kraftwerken sind es sogar weniger als 1 Prozent der Kunden. Die Berner Kraftwerke BKW bieten gar kein separates Solarstromprodukt mehr an. Die Nachfrage dafür sei nicht vorhanden, heisst es auf Anfrage.

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Angebot und Nachfrage stimmen nicht überein

Es herrscht also die paradoxe Situation, dass es viel Solarstrom auf dem Markt gibt, dieser aber nicht als Solarstrom verkauft werden kann. Das Konsumentenmagazin «Espresso» will von Experten wissen, warum das so ist und stellt fest: Es gibt verschiedene Vorurteile, die sich hartnäckig halten.

  • Vorurteil 1: Solarstrom ist teuer

    Das sei früher so gewesen, sagt Frank Rutschmann vom Bundesamt für Energie: «Früher war Solarstrom vier bis fünf Mal so teuer wie herkömmlicher Strom. Das hat sich aber stark verändert. Heute bekommt man Solarstrom, der nur etwa 30 Prozent mehr kostet.» Das macht den Solarstrom heute erschwinglicher, zumal auch der Bau einer Solaranlage viel günstiger geworden ist, als noch vor ein paar Jahren.

  • Vorurteil 2: Den Strom zu wechseln ist kompliziert

    Für die Mehrheit der Bevölkerung ist das Thema Strom ein Buch mit sieben Siegeln. David Stickelberger, Geschäftsführer des Fachverbandes Swissolar bringt es auf den Punkt: «Viele wollen sauberen Strom, wollen sich aber nicht damit befassen.» Er schlägt darum vor, dass beim Standardstrom der Anteil an Solarstrom massiv erhöht wird. «Wer ausdrücklich Atomstrom will, der muss sich beim Elektrizitätswerk melden. Alle anderen bekommen den erneuerbaren Strom aus Wasser-, Solar- und Windenergie.»

  • Vorurteil 3: Das Solarstrom-Angebot ist unübersichtlich

    An diesem Vorurteil ist durchaus etwas dran. Je nach Stromanbieter gibt es x-verschiedene Möglichkeiten. Es sei wie bei den Handy-Abos, sagt Frank Rutschmann vom Bundesamt für Energie: «Nur befassen sich die Leute nicht sehr gern mit Strom-Abos.» Abhilfe schaffen kann hier die Vergleichsplattform My new Energy . Hier lassen sich die Stromangebote am eigenen Wohnort übersichtlich vergleichen. Zudem werden die Angebote von einer Experten-Jury mit Noten bewertet, sagt die Geschäftsführerin Christina Marchand: «Je mehr Solarstrom in einem Stromangebot darin enthalten ist, desto besser schneidet es ab.» Das Angebot mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis steht ganz oben.

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