Dichtestress pur an schönen Sonntagen, an verlängerten Wochenenden wie zum Beispiel an Pfingsten und in den Ferien in den Zügen. Wer dann sein Velo verladen möchte, der hat mehr Stress und Ärger statt Spass.
Auf gewissen Linien ist es besonders mühsam
Veloausflügler und die Velolobby, der VCS und Pro Velo Schweiz, kritisieren vor allem die SBB schon länger deswegen. Sie unternehme zu wenig, um den Velofahrern entgegenzukommen und den Zweirädern mehr Platz einzuräumen. Vor allem in den Neigezügen via Biel und Neuenburg, ins beliebte Berner Seeland oder in den Zügen durch den neuen Gotthard-Basistunnel gibt es nur vereinzelte Plätze. Ohne Reservation ist ein Velo-Selbstverlad dort nicht möglich.
Beim VCS heisst es gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», es gebe in letzter Zeit auch vermehrt Klagen von E-Bike-Fahrern. In gewissen Zügen muss man die schweren Gefährte an den Haken hängen, die einen schaffen das kaum. In gewissen Zügen sind die Veloabteile so eng, dass Tandems und Liegevelos sowieso keinen Platz haben.
Auf Regionalzüge oder Bergstrecke ausweichen
SBB-Sprecher Reto Schärli räumt ein, dass der Velotransport auf gewissen Strecken tatsächlich nicht einfach ist. «Hier lohnt es sich, auf Regionalzüge auszuweichen. Da ist meist genügend Platz für Velos vorhanden.» Und als Alternative ins Tessin gebe es ja immer noch die alte Gotthard-Bergstrecke. Und an den Wochenenden öffnet die SBB auf den Intercity-Zügen ins Wallis noch bis Oktober zu gewissen Zeiten zusätzlich auch den Gepäckwagen für Velofahrer.
Neue Züge mit wirklich grosszügigen Zusatzabteilen für Velos und andere Gefährte seien indes nicht vorgesehen, so Schärli. Das lohne sich insgesamt nicht, weil diese ausserhalb der Saison dann meist leer seien.
Tipps für einen stressfreien Velo-/Zugsausflug:
- Gute Planung lohnt sich: Internetseiten der Bahnunternehmen und Handy-Apps bieten meist gute Infos über Verlademöglichkeiten und Auslastung der Züge.
- Nicht vergessen: Zusätzlich ein Velobillet lösen.
- An Spitzentagen lieber etwas mehr Zeit einrechnen und statt in den überfüllten Intercitys auf Regionalzüge ausweichen. Oder die weniger bekannten Veloregionen bereisen.
- Rennvelos, zum Beispiel, könnte man einfach demontieren und dann, verstaut im Transportsack als Handgepäck mitnehmen.
- Wer sich den Velotransport sparen möchte, kann an manchen grösseren Bahnhöfen auch ein Velo mieten.
- Man kann sein Velo auch mit der Bahn an den Startbahnhof der Velotour vorausschicken.