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Verbrannter Rasen Weniger Schäden wegen Einweggrills mit Beinen

Wegen vieler Brandlöcher im Rasen haben Hersteller reagiert: Die Städte verzeichnen seither weniger schlimme Schäden.

Vor ein paar Jahren rauften sich Stadtgärtner und Parkbesucher gleichermassen die Haare: Wegen der vielen Einweggrills litten die Wiesen stark und die weggeschmissenen Grills verstopften die Mülleimer.

Die Brandlöcher haben vielerorts abgenommen, seit die Hersteller für die Grills Beine entwickelt haben. Dass einige Wegwerf-Grillmodelle aus «kompostierbarem» Material sind, beeindruckt die Stadtgärtnereien jedoch weniger.

Die Grossverteiler haben auf die Misere reagiert

2013 wollte die Stadt Zürich jedes Brandloch in den Parkanlagen mit einem weissen Fähnchen markieren. Die 1000 zur Verfügung gestellten Fähnchen haben dafür jedoch nicht gereicht. Auch in anderen Städten war die Situation auf den Wiesen prekär.

Nach massiven Protesten hat die Migros Einweggrills aus dem Sortiment genommen. Coop hat zusammen mit der Stadtgärtnerei Basel-Stadt einen Grill mit erhöhenden Beinen entwickelt.

Positive Bilanz in den Städten

Diese neue Entwicklung hat sich weitgehend durchgesetzt. Die meisten Einweggrills im Handel sind mit entsprechenden Beinen ausgestattet. Die Städte Bern und Basel ziehen gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» eine positive Bilanz. Die Schäden seien mit den neuen Modellen zurückgegangen.

Einweggeschirr im Test

Box aufklappen Box zuklappen

Teller aus Palmblättern oder Zuckerrohr sollen biologisch abbaubar sein. In der Theorie ja, in der Praxis aber sinnlos, sagt eine Expertin in «Espresso».

Wie Yvonne Aellen von der Stadtgärtnerei Basel-Stadt sagt, würde mit den erhöhten Grills zwar der Rasen versengt, das Wurzelwerk bleibe jedoch erhalten, sodass sich der Rasen erholen könne.

Neuerdings werden auch «kompostierbare» Einweggrills angeboten, die als besonders umweltfreundlich beworben werden. Die Migros hat dieses Jahr wieder ein Modell ins Sortiment aufgenommen, welches vor allem aus Karton besteht, der Rost besteht aus Bambusstäbchen. Coop bietet ein Modell an, welches aus einem Stück Holz geformt ist und restlos verbrennen könne. Und es gibt noch weitere «grüne» Einweggrills, wie zum Beispiel die «Green Box Barbecue» von Migrolino.

«Grüne» Einweggrills sind nicht wirklich grün

Dabei gibt es mehrere Probleme: Bleibt der Grill im Park, wird er wie ganz normaler Abfall entsorgt, die Städte sortieren den Abfall nicht entsprechend. Und auch wenn dies passieren würde: Das als kompostierbar angepriesene Material eignet sich in den wenigsten Fällen effektiv für den Kompost, wie ein Beitrag von «Espresso» aufgezeigt hat. Das Material verrottet viel zu langsam.

Die Migros bleibt dabei: Die Herstellung ohne Aluminium und Eisen sei eine gute Sache und führe zu einer guten Ökobilanz. Tatsächlich: Der Hauptbestandteil Karton gilt als viel umweltfreundlicher als zum Beispiel Aluminium oder Plastik. Nur: Noch weitaus umweltfreundlicher ist es, Mehrweggrills einzusetzen, oder die von den Städten zur Verfügung gestellten fixen Grillplätze zu benutzen.

Genug Abstand zu Rasen und Pflanzen

Wird dennoch ein Einweggrill gebraucht, gilt es gewisse Regeln einzuhalten: Die Grillfläche sollte mindestens 30 cm vom Boden entfernt sein, sowie mindestens zwei Meter von Bäumen und Sträuchern entfernt. Die Asche sollte zudem genug ausgekühlt oder mit Wasser gelöscht werden, bevor sie entsorgt wird. Zum Teil werden dafür extra Aschebehälter zur Verfügung gestellt.

Plakat
Legende: Die Grillregeln auf einen Blick. Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel Stadt.

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