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Insekten als Hobby Was der Insektenzeichner über Insektensex weiss

Über 100'000 Fotos von verschiedenen Insekten hat André Mégroz schon gemacht. Viele davon hat er detailgetreu nachgezeichnet. Dank diesem Hobby hat sich der 71-jährige Insektenfreund auch ein breites Wissen über diese Tiere angeeignet; unter anderem über deren Sex-Gewohnheiten.

Mérgoz zeichnet
Legende: Zwei Tage für ein Insektenporträt: Akribisch genau zeichnet André Mégroz den Schmetterling. SRF

André Mégroz ist weder Biologe und noch wissenschaftlicher Zeichner. Zuletzt war er Direktor der Winterthur-Versicherungen. Aber Insekten sind seine Passion – und ein Thema, mit dem er sich schon seit seiner Jugend beschäftigt: «Die Insekten faszinieren mich seit ich als 16-Jähriger im ehemaligen St. Galler Heimatmuseum die grosse Sammlung sah», so Mégroz.

Tag der Insekten, 19.09.2019

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Studien belegen: Es gibt immer weniger Insekten. In der Schweiz sind über 40% der Insekten gefährdet. Am 2. Tag der Insekten treffen sich deshalb rund 300 Experten und Engagierte aus der ganzen Schweiz in Aarau, um gemeinsam Pläne gegen das Insektensterben zu schmieden. Die Konferenz wird von BirdLife Schweiz und Insect Respect organisiert.

Mit 55 Jahren gab er seinen Job auf, machte sich selbständig – und widmete einen Grossteil seiner Freizeit seinem Insekten-Hobby. Auch seinen eigenen Garten im Osten der Stadt St. Gallen hat der 71-Jährige untersucht: Über 700 verschiedene Arten hat er gefunden.

Als Fotograf und Zeichner hat sich André Mégroz viel interessantes Wissen über die faszinierende Welt der Insekten angeeignet. Zum Beispiel zum Paarungsverhalten. Manche Verhaltensweisen sehen denjenigen der menschlichen Spezies verblüffend ähnlich, manche sind aber auch erstaunlich anders. Biodiversität eben! Wir haben vier besonders spannende Facts rund um das Paarungsverhalten der Insekten herausgesucht:

  • «Size matters!» Die Grösse zählt, zumindest bei den Weibchen der Hirschkäfer. Diese haben bei der Partnerwahl nur Augen für das eine: das grösste Geweih! Dieses ist der ganze Stolz eines jeden Hirschkäfer-Männchens. Wer das grösste Geweih besitzt, hat die besten Chancen, bei einem Hirschkäfer-Weibchen zu landen.
  • Die Grösse zählt auch bei den Schnabelfliegen. Um möglichst lange Sex haben zu können, bringt das Schnabelfliegenmännchen dem Weibchen ein möglichst grosses Geschenk in Form eines Leckerbissens mit. Wer sich über den Zusammenhang zwischen der Grösse des Leckerbissens und der Länge des Sex wundert: Solange das Weibchen frisst, kann sich das Männchen mit ihm paaren. Bei einem grossen Festschmaus bleibt folglich viel Zeit für die Paarung, bei einem geschenkten kleinen Imbiss gibt's halt nur einen «Quickie».
  • Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das gilt auch bei den männlichen Prachtlibellen. Um sicherzustellen, dass ein Weibchen nicht plötzlich von einem anderen Männchen schwanger wird, haben sie eine besondere Taktik entwickelt. Mit einem Sekundärpenis wischen die Männchen vor der Paarung alle Spermien, die ein Vorgänger dort eventuell bereits deponiert hat, aus dem Geschlechtsteil des Weibchens heraus.
  • Bis dass der Tod euch scheidet. Bei einige Stabschrecken in Südamerika gilt das nicht für eine Beziehung, aber für den Sex. Bis zu 73 Tage lang kann der Geschlechtsverkehr dieser Insekten dauern. Das Männchen klammert sich bis zu seinem Tod an einem Weibchen fest. Durch diese «Klammerbeziehung» verhindert die männliche Stabschrecke, dass sich noch ein anderes Männchen mit seiner Auserwählten paaren kann.

Weitere spannende Informationen, sowie Zeichnungen und Fotografien von Insekten findet man auf der Webseite des Künstlers: www.insects.ch

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