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Geigenspiel auf dem OP-Tisch
Aus Puls vom 15.09.2014.
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Geigenklänge vom OP-Tisch

Die Violinistin Naomi Elishuv hat während ihrer eigenen Gehirnoperation Geige gespielt. Sie litt seit 20 Jahren an einem Tremor.

Bei der Operation im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv sei ihr am Vortag unter lokaler Betäubung ein Gehirnschrittmacher eingesetzt worden, der das Zittern unterdrücken solle, teilte die israelische Regierungspressestelle mit. Die 1,3 Millimeter grosse Elektrode sei durch ein winziges Loch in der Schädeldecke implantiert worden.

Professor Izchak Fried, Leiter der Neurochirurgie, erklärte: «Um die Elektrode genau an der richtigen Stelle anzubringen, brauchten wir ihre aktive Zusammenarbeit, deshalb haben wir Elishuv gebeten, während der Operation Geige zu spielen.»

Mozart für ein Leben ohne Tremor

Dies sei der aus Litauen stammenden Musikerin, die wegen des sogenannten essentiellen Tremors nicht mehr auftreten, sondern nur noch unterrichten konnte, auch gelungen. «Als wir die Stimulation an dem exakten Ort aktivierten, verschwand der Tremor, und Elishuv spielte Mozart – mit grosser Hingabe, aber ohne Tremor.»

Auch die Patientin äusserte sich begeistert über die Veränderung. «Ich will spielen, normal unterschreiben und Tee trinken, ohne ihn zu verschütten», sagte sie. Es sei nur schade, dass sie erst vor kurzem von diesem Eingriff gehört habe. «Jetzt kehre ich endlich ins Leben zurück.»

Eine Hirnoperation erfolgt öfter ohne Vollnarkose. Der Arzt kann somit leichter beobachten, ob wichtige Hirnteile während der Operation weiter funktionieren. Die eigentliche Hirnsubstanz hat kein Schmerzempfinden.

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