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Ist Schnee essen ungesund?

Als Kind hat man mit dem Mund Schneeflocken aufgefangen, hat an Eiszapfen geschleckt oder herzhaft in Schneebälle gebissen. Und die Eltern haben dann oft schon eine Erkältung oder Halsweh befürchtet und lauthals dagegen protestiert. Berechtigte Sorge oder nur eine Mär?

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Schnee essen?
aus A point vom 31.01.2013. Bild: colourbox.com
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Schmelzwasser enthält, ähnlich wie destilliertes Wasser, keine Mineralstoffe. Und solches Wasser hat die Eigenschaft, dem Körper Mineralstoffe zu entziehen. Ausserdem verliert der Körper bei diesem biochemischen Vorgang auch noch Flüssigkeit.

Doch theoretisch verträgt ein gesunder Erwachsener Tauwasser; wenn ihm z.B. gerade nichts anderes zur Verfügung steht. Schliesslich enthalten die übrigen Lebensmittel, die wir normalerweise zu uns nehmen, genügend Mineralstoffe, so dass normale Trinkmengen von mineralstofffreiem Wasser keine Probleme bereiten. Trotzdem kann das Lutschen am Eiszapfen oder der Biss in den Schneeball zu Magenbeschwerden und Durchfall führen.

Buchtipp

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Zu keinem Kälteschock, sondern zu viel Poesie im Magen führt die Schneeflockensuppe des alchemistischen Naturkoches Stefan Wiesner. Sie enthält nebst geschmolzenen und geräucherten Schneeflocken noch Rindsknochen, Gemüse, Gewürze, Eigelb und Vollrahm.

«Gold, Holz, Stein. Sinnliche Sensationen aus Wiesners alchemistischer Naturküche.» AT Verlag

Schnee ist nur scheinbar rein

Zum einen nämlich nehmen Eis und Schnee Verunreinigungen aus der Luft und aus dem Boden auf. Schnee, der dort aufgelesen wird, wo auch Salz oder anderes gestreut wird, enthält ebenfalls Schadstoffe. Gleiches gilt auch für nicht gestreute Gehwege, da hier oftmals Tiere (Hunde, Katzen) ihren Kot und Urin hinterlassen.

Zum anderen kann es passieren, dass der plötzliche Kälteschock die Peristaltik anregt, das sind jene wellenförmigen Bewegungen des Darms, die seinen Inhalt mischen und transportieren. Und das kann vorübergehend die Verdauung ganz schön durcheinander bringen.

Kommt hinzu, dass der Körper wieder viel Energie aufbringen muss, um den vorübergehenden Kälteschock in Hals und Magen wieder zu dämmen.

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