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Rhabarber – Der Stängel, der aus dem Himalaya kam

Rhabarber, ein urschweizerisches Gewächs? Mitnichten: Die Pflanze stammt aus Asien und hat es in sich – im Guten wie im Schlechten.

Jetzt wächst er wieder überall, der Rhabarber – und jetzt sollte man ihn auch geniessen. Denn wenn man zu lange wartet, treten seine negativen Inhaltsstoffe stärker zutage: Rhabarber enthält Oxalsäure – je später im Sommer, desto mehr. Deshalb sollte Rhabarber tatsächlich nur bis zur Sommer-Sonnenwende gegen Ende Juni auf dem Speiseplan stehen.

Danach setzt der gestiegene Oxalsäuregehalt dem Körper zu. Die Säure erhöht das Risiko für Blasen- und Gallensteine, erschwert die Eisenaufnahme, zehrt an den Kalziumreserven und greift den Zahnschmelz an. Für Kinder, Nieren- und Gallenkranke ist deshalb Vorsicht geboten.

Dass Rhabarber gewisse Effekte auf den menschlichen Körper hat, ist in den Himalaya-Regionen bereits seit langem bekannt. Die getrocknete Wurzel des Rhabarbers kam vor 4000 Jahren erstmals mit Handelskarawanen über die Seidenstrasse nach Mitteleuropa. Hier gab man ihm den lateinischen Namen Rheu barbarum – «fremdländische Wurzel». Die Gutbetuchten, die sich diese fremde Wurzel leisten konnten, setzten sie als Abführmittel ein: Einer der Inhaltsstoffe regt wahrscheinlich die Peristaltik, also die Darmbewegung, an.

Im 16. Jahrhundert begann Russland mit dem Anbau dieser Gemüsepflanze und hatte sogar das Monopol für den Rhabarberhandel. In Europa fühlt sich der Rhabarber erst seit dem 19. Jahrhundert heimisch. Seitdem experimentiert man hierzulande mit 17 verschiedenen Rhabarbersorten. Gesund sind sie alle: Sie enthalten unter anderem Kalium und Kalzium, Magnesium und Eisen sowie die Vitamine A, B und C.

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