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Wie schädlich sind Transfette?

Transfettsäuren stehen im Verdacht, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erhöhen. In Amerika werden industrielle Transfette in Lebensmitteln deshalb gänzlich verboten. Wäre eine solche Regelung auch hierzulande wünschenswert?

Ein leckeres Croissant zum Frühstück, eine cremige Praline zum Dessert oder eine praktische Fertigpizza zum Abendessen – alle diese Lebensmittel versüssen uns den Alltag. Unserer Gesundheit tun wir mit dem Verzehr von Fertignahrung aber keinen Gefallen.

Fertigprodukte, Margarinen, Süssspeisen und Backwaren können Transfette enthalten. Noch vor weniger als zehn Jahren gab es in der Schweiz keine Regelung für den Gehalt von Transfetten in unserer Nahrung. So kam es vor, dass bis zu 25 Prozent des Gesamtfettanteils in Fertigsuppen oder Blätterteig-Gebäck aus Transfetten bestand.

Regelung in der Schweiz

Dann schlugen Wissenschaftler und Forscher Alarm, und Transfette machten fette Schlagzeilen: Studien zeigten, dass die Fettsäuren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte, Hirnschläge, Arteriosklerose fördern. Zudem würde durch Transfette das «schlechte» LDL-Blutfett gefördert und das «gute» HDL-Cholesterin reduziert.

Der Bund ergriff Massnahmen und regulierte mit der Lebensmittelverordnung im Jahre 2008 den Transfettgehalt in Nahrungsmitteln. Zugelassen sind seither zwei Gramm Transfette auf 100 Gramm Gesamtfett.

Amerika geht einen Schritt weiter

Die USA regeln nun strikter: Die oberste Gesundheits-Instanz (FDA) verbietet Transfette innerhalb der nächsten drei Jahre landesweit.

Transfett-Experte Prof. Hugo Saner vom Inselspital Bern findet die Null-Toleranz-Regelung übertrieben: «Mit der Schweizer Regelung sind Konsumenten ausreichend geschützt. Der aufgenommene Transfett-Anteil aus Nahrungsmitteln ist so gering, dass kein Risiko für die Gesundheit besteht.»

Der Professor hat in den letzten fünf Jahren selber mit Transfettsäuren geforscht. Dabei nahmen Probanden über längere Zeit einen dreifach höheren Transfettwert zu sich als gesetzlich erlaubt wäre. Die Studienergebnisse belegten keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen auf die Probanden.

Ernährungs- und Fettstoffwechsel-Experte Dr. Philipp Gerber vom Universitätsspital Zürich steht den Transfetten nüchterner gegenüber. «Industrielle Transfette bringen unserer Gesundheit keinerlei Nutzen, der Erlass der Amerikaner ist deshalb grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung.»

Transfett ist nicht gleich Transfett

Neben den industriell erzeugten Transfetten gibt es auch tierische Transfette. Diese sind auf natürliche Weise in Milchprodukten und Fleisch von Wiederkäuern wie Rind, Lamm, Ziege oder Wild enthalten. In diesen Lebensmitteln können sogar 6 Prozent des gesamten Fettanteils aus Transfettsäuren bestehen. Eine gesetzliche Regelung gibt es für tierische Transfette nicht.

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In die Bratpfanne gehören stabile, hitzebeständige Öle und Fette. Dazu zählen Bratbutter, raffiniertes Olivenöl, Erdnussöl und Kokosfett.

Eher für Salate und kalte Speisen empfehlen sich hingegen Rapsöl, Traubenkernöl, Distelöl, Sonnenblumen- und Kürbiskernöl.

Agroscope, das Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung des Bundes, sieht in tierischen Transfetten keinerlei Gefährdung für die Gesundheit. Dennoch: Auch Lebensmittel, die tierische Transfette enthalten, gehören zu jenen in der Ernährungs-Pyramide, die nur massvoll genossen werden sollten.

Öle und Fette in der heimischen Küche

Beim Braten in der eigenen Küche können bei unsachgemässem Erhitzen auch kleine Mengen an Transfettsäuren oder gesundheitsgefährdende freie Radikale entstehen. Deshalb sollten Fette und Öle nicht mehrmals erhitzt werden.

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