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Zwischen Aggression und Therapie
Aus Puls vom 15.04.2013.
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Mit Aggressionen umgehen

Auch wenn eine Zwangseinweisung selten ruhig abläuft – in der Klinik selbst sind Fixierung und Gewalt nicht an der Tagesordnung.

Viele Patienten, die gegen ihren Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden, sind ausser sich. Manche sind kaum zu beruhigen und entwickeln geradezu übermenschliche Kräfte. Für Ärzte und Pfleger in der Klinik keine leichte Situation: Häufig müssen Eingewiesene zum Schutz vor sich selbst und zum Schutz anderer kurzzeitig in sogenannten «reizarmen Räumen» eingeschlossen werden, die vielfach die berühmt-berüchtigte Gummizelle abgelöst haben. Doch immer noch sind die Räume so gestaltet, dass die Patienten sich möglichst wenig selbst verletzen können. So sind beispielsweise Betten und Hocker aus Polstern, die Fensterscheiben aus bruchsicherem Glas.

Besteht für den Patienten weiterhin eine Gefährdung, zum Beispiel, weil er mit dem Kopf an die Wand schlägt, kann er ans Bett fixiert werden. Bis zehn Fesseln kommen meist an Armen, Beinen und Rumpf zum Einsatz – je nach dem, wie erregt ein Patient ist. All diese Massnahmen werden so kurz wie möglich eingesetzt, weil sie sehr belastend sind. Um den Patienten möglichst schnell aus dem Isolationszimmer oder von seiner Fixierung befreien zu können, prüfen Pfleger und Ärzte sehr engmaschig, wie es dem Patienten geht – etwa im 15 Minuten-Takt. Dennoch können sich solche Massnahmen über Stunden hinweg hinziehen.

Doch auch wenn die kritische Phase überwunden ist, kann das psychiatrische Personal immer wieder mit gewalttätigen Aussetzern konfrontiert werden. Deswegen wird es regelmässig darin geschult, Patienten schmerzfrei zu überwältigen oder kritische Situationen zu entschärfen.

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