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Sex-Depression
Aus Puls vom 16.11.2015.
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Sex – Der Blues danach

Unerklärlich traurig nach einvernehmlichem Sex: Was nicht sein sollte, ist viel verbreiteter als man meint. Fast die Hälfte der Frauen kennt das Phänomen mit dem Namen «postkoitaler Blues».

Um eines gleich klarzustellen: Es geht nicht um Tränen, weil der Sex so himmeltraurig war. Zwar soll auch das nicht selten vorkommen. Der postkoitale Blues aber erwischt die Frauen nach einvernehmlichem Sex, bei dem eigentlich alles stimmt. Ohne nachvollziehbaren Grund überkommt die Frauen nach dem Geschlechtsakt eine grosse Traurigkeit, eine melancholische Stimmung. Aber auch Angst oder Aggressionen und Wut kann der Sex auslösen.

Forscher der Queensland University in Australien erklären das Phänomen mit Bindungsängsten, Unsicherheit, Kontrollverlust, einer mangelhaften Abgrenzung des Ichs und dem Verlust des Selbstgefühls. Doch warum die Frauen solche Gefühle überfallen, bleibt zu einem Grossteil unklar. Einen gewissen Zusammenhang gebe es mit anderen sexuellen Problemen: Frauen, die solche hätten, klagten auch vermehrt über den Blues danach oder postkoitale Dysphorie, wie die Forscher das Phänomen auch nennen. Häufiger betroffen waren auch Frauen mit Missbrauchserlebnissen in der Kindheit.

Befragt worden waren knapp 200 heterosexuelle Studentinnen mit einem Durchschnittsalter von 26 Jahren. 46 Prozent gaben an, schon einmal eine postkoitale Dysphorie erlebt zu haben. Bei fünf Prozent war das in den vergangenen vier Wochen passiert und zwei Prozent gaben an, regelmässig vom Blues heimgesucht zu werden.

Das Phänomen sei bisher in seiner Häufigkeit unterschätzt worden, meinten die Australischen Forscher. Auch sei über die Ursachen zu wenig bekannt. Daher brauche es noch mehr Forschung auf diesem Gebiet.

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