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Vom Missgeschick zur Erfindung Ist der Zufall der beste Erfinder?

Ob WLAN, Teflon oder Klimaanlage – viele Erfindungen entstehen durch glückliche Fügungen.

Die Wissenschaft ist langsam und lebt von vielen Stunden Arbeit. Oft vergehen Jahre, bis Forscherinnen und Forscher eine bahnbrechende Entdeckung machen. Manchmal hilft der Zufall noch etwas nach.

Vom Missgeschick zum Meilenstein

Ob WLAN, Teflon oder Klimaanlage – viele Erfindungen entstehen durch glückliche Zufälle. Die Geschichten dahinter sind faszinierend und manchmal skurril.

Oft sind es fehlgeschlagene Experimente, die Forschende auf neue Ideen bringen. Als Alexander Fleming aus seinen Ferien zurückkehrt, sind seine Proben im Labor von Schimmel befallen. Statt die Proben zu entsorgen, entdeckt er Penicillin. Nick Holonyak erfindet zufällig die LED-Leuchte, während er an einem Laser arbeitet. Und die Frischhaltefolie entsteht, obwohl eigentlich ein Reinigungsmittel geplant ist.

Unerwartet genial

Die Geschichten hinter Erfindungen verdeutlichen die zahlreichen Entwicklungen, die diese anstossen. Der Zufall löst manchmal unvorhersehbare Kettenreaktionen aus. So sucht Roy Plunkett nach einem sicheren Kühlmittel. Dabei entdeckt er die Fähigkeiten von Teflon. Die Forschung zu Kühlschränken bringt er dadurch nicht weiter. Dafür treibt Teflon Innovationen in anderen Bereichen voran: In Frankreich beschichtet ein Forscher Töpfe und Pfannen damit. Die Antihaftbeschichtung revolutioniert die Küchen weltweit.

Doch damit nicht genug. Von Brücken, über Autos und Kleidung, bis zu Nagellack und Gebissen – Teflon ist überall. Die Eigenschaften sind auch im Weltall nützlich: Auf dem Mars schützt es den Mars-Rover vor Sand.   

Zufall und Vision

Doch Zufall allein reicht nicht aus. Es braucht Forscherinnen und Forscher, die Entdeckungen erkennen und weiterbringen. Und die Risiken eingehen. Der Chemiker Spencer Silver forscht in den 1960er Jahren zu Klebstoffen. Er entdeckt dabei einen Klebstoff, der nicht richtig klebt.

Man wusste nicht, dass man sie brauchte, bis man sie hatte.
Autor: Tony McMahon Historiker über den «Post-it»-Notizzettel

Erst Jahre später findet er eine Verwendung dafür: Als sein Kollege Arthur Fry merkt, dass der Kleber für Lesezeichen genutzt werden kann. Sie entwickeln das Produkt weiter und produzieren Haftnotizen. Den Namen des Produkts kennt bald die ganze Welt: «Post-it».

Der Glaube an die eigene Erfindung zahlt sich aus: Trotz einiger Hürden sind Spencer Silver und Arthur Frey überzeugt, dass ihre Klebezettel die Kommunikation verändern werden. Und sie behalten recht. «Man wusste nicht, dass man sie brauchte, bis man sie hatte», bringt es Toni McMahon auf den Punkt.

Die Reihe «Geniale Zufälle» schaut in 5 Folgen auf Erfindungen, die vom Zufall unterstützt werden. Sie erzählen die Geschichten der Menschen hinter Technik, Psychologie und alltäglichen Gegenständen. Und bezeugen: Der Zufall ist ein guter Helfer – aber ohne kluge Köpfe geht es nicht.

Informationen für Lehrpersonen

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Bezug zum Lehrplan 21:

Die Schülerinnen und Schüler …

  • NT.1.1: …können Informationen zu ausgewählten Persönlichkeiten (z.B. Galilei, le Verrier, Adams und Galle, Curie, Einstein, das Team um Watson und Crick) erschliessen und daraus ableiten, was Naturwissenschaftler/innen machen bzw. wie sie zu ihren Erkenntnissen gelangen.
  • NT.1.1: …können angeleitet Informationen über eine naturwissenschaftliche Erkenntnis zusammenstellen sowie nachvollziehen und kommunizieren, wie diese Erkenntnis unser Weltbild verändert hat (z.B. Kopernikanische Wende, Entdeckung des Magensaftes, Gravitationsgesetz, Rutherfords Streuversuch, Atomtheorie, Entdeckung der Kernenergie, Penizillin, Entdeckung der Gene, Urknalltheorie).
  • NT.1.3: …können sich angeleitet über die Bedeutung von naturwissenschaftlich-technischen Anwendungen für den Menschen informieren, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Ethik (z.B. Gentechnik, Nanostoffe, Haltbarmachung von Milch, Antibiotika).

Stufe: Sek I / Sek II

Fächer: NMG / BNE

Didaktischer Hinweis zu Folge 3: Zwischen Minute 02:00 und 04:00 ist Blut zu sehen. Wir empfehlen Lehrpersonen, die Dokumentation zur Vorbereitung zu sichten und die Schüler:innen ggf. auf den Inhalt vorzubereiten.

Stichwörter: Zufall, Erfindungen, Entdeckungen, Forschung, Konditionierung, Teflon, Dynamit, Frequenzen, WLAN, Saccharin, LED, Penicillin, Kevlar, Röntgen, Haarausfall, Zauberwürfel, Slinky, Post-it, Haftnotiz, Abführmittel, Graphen, Kernspaltung, Mauvein, Frischhaltefolie, Cisplatin, Binden, Taschentücher

Produktion: Curiosity Stream

VOD: 31.03.2028.

SRF school, 31.5.25, 11:30 Uhr ; 

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