Die Ausschreitungen am Wochenende im Flüchtlingslager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze sind auch im Hafen von Piräus ein Thema. Auch hier ist die Lage angespannt. Jeden Tag transportieren die griechischen Behörden Flüchtlinge in Bussen aus dem Hafen in Lager, doch die meisten Flüchtlinge wollen nicht dahin. Einige seien von dort sogar wieder zurück in den Hafen gekommen, sagt der junge Basler Bastian Seelhofer. Im letzten September gründete er das Hilfswerk «Be Aware and Share» und brachte Kleider und Nahrungsmittel zu den Menschen, die den Weg übers Mittelmeer überlebt und es dann bis nach Kroatien geschafft hatten. Seit zwei Wochen ist er mit einem neunköpfigen Team im Hafen von Piräus im Einsatz. Doch oft mögen die Flüchtlinge kaum essen: Sie werden immer verzweifelter.
Dass dieser Zustand schon seit bald einem Jahr andauere, kritisiert Constance Theisen. Die Büroleiterin von MSF in Athen sagt, seit Monaten machten Hilfswerke und Freiwillige die Arbeit, die eigentlich der Staat machen müsste.