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Bertas «Happy Day» In den Bergen: Bertas Herzenswunsch geht in Erfüllung

Zum ersten Mal seit dem Tod ihres Mannes kehrt Berta in die Berge zurück und bekommt einen Wunsch erfüllt.

Die 81-jährige Berta trägt seit Jahrzehnten einen Herzenswunsch in sich: einmal auf einer SAC-Hütte mitarbeiten. Ihre Enkelin Céline meldet sich deshalb bei «Happy Day», denn Berta, die im Alltag unermüdlich für andere da ist, soll endlich einmal selbst im Mittelpunkt stehen. Sie unterstützt Menschen, die Hilfe brauchen, betreut Seniorinnen und Senioren und kocht täglich für fast 70 Personen am Mittagstisch.

Eine ältere Dame mit grauen Haaren sitzt an einem Tisch und hebt die Hand vor ihren Mund.
Legende: Berta kann es nicht fassen: Nik Hartmann von der SRF-Sendung «Happy Day» steht vor ihrer Haustür. SRF/Hannes Göldi

Ihr Herz schlägt jedoch vor allem für die Berge. Mit ihrem Mann Josef, kurz Josi, der vor 18 Jahren in den Bergen verunglückte, verbrachte sie jede freie Minute in der Höhe. «Der Berg hat uns verbunden und wir waren durch den Berg verbunden.» Sie waren nicht zu zweit, sondern zu dritt in einer Beziehung. Sie bestiegen Viertausender, besuchten SAC-Hütten und fanden dort Ruhe und Dankbarkeit. Seit dem Unfall war Berta nie mehr auf einer SAC-Hütte – bis jetzt.

Zuhause zwischen Fels und Himmel

SAC-Hütten bewundert Berta besonders – sie liebt das einfache Leben in der Hütte und die Gespräche mit anderen Gästen bevor man müde ins Bett fällt. Die Almagellerhütte, auf knapp 3000 Metern über dem Meer, ist ein Familienbetrieb – die Hütte wird von Gabriel und seiner Frau Vanessa bewirtet. Hierhin bringt Nik Hartmann die Luzernerin für drei Tage.

In ihrer Hütte fühlt sich Berta sofort wieder angekommen. «Ich habe mich Daheim gefühlt, das ist meine Welt.» Die Rückkehr in die Berge wird für sie zu einem tiefen Moment der Geborgenheit: «Heimat, das ist für mich Zufriedenheit. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch so eine Hüttennacht erlebe.»

Die Erinnerungen an Josis Tod begleiten sie: «Es war ein Schock. Ich hatte das Gefühl, dass ich in einem Film bin. Josi war so ein lebiger Mensch… und das war von einem auf den nächsten Moment weg – totenstille. Ich hörte ihn sagen: ‹Meitschi, weg dem chasch du nöd ufgeh›. Dann hab ich es akzeptiert.» Die Akzeptanz hilft ihr zu überleben.

Ein Wunsch, der ein Leben lang mitreist

Bertas Enkelin Céline erzählt, wie sehr sich ihre Grossmutter wünscht, einmal in einer SAC-Hütte mitzuhelfen – und genau das wird ihr nun ermöglicht. Berta ist überwältigt: «Damit hätte ich nie gerechnet, totale Überraschung. Das war schon immer einen Herzenswunsch, der sich durch mein Leben zieht. Ich hätte nie gedacht, dass noch ein Angebot kommt (lacht).»

Das Team nimmt sie auf wie eine von ihnen. Berta trägt ihre neue Uniform mit Stolz. In der Küche rüstet sie Gemüse, bereitet den Znacht vor, serviert den Gästen und fühlt sich «pudelwohl».

Vier Personen stehen in einer professionellen Küche und lächeln.
Legende: Berta und das Hüttenwarten-Team sind parat für den Service. SRF/Hannes Göldi

Der nächste Tag beginnt um viertel vor vier. Berta bereitet das Frühstück vor, macht Betten, putzt Toiletten. «Das gehört dazu. Das ist für mich nichts Neues.» Und gerade das macht sie glücklich. «Es ist für mich wunderschön, wenn ich sehe, wie die Leute aufstehen und Freude haben am Zmorge.»

Drei Tage lang lebt Berta ihren Traum – und wird vom Hüttenteam herzlich aufgenommen. Als sie wieder ins Tal zurückkehrt, wartet ihre Familie auf sie. Der Moment rührt sie zu Tränen. «Dass Céline das für mich organisiert hat ist überwältigend – ich werde diese Tage auf der Hütte für immer in Erinnerung halten und bin ewigs dankbar.»

SRF 1, Happy Day, 8.11.2025, 20:10 Uhr ; 

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