Es sind ganz neue Dimensionen. Was früher Waldlauf hiess und mit Joggen im Park in Verbindung gebracht wurde, heisst heute Trailrunning und verbindet Bergsteigen mit Schnelligkeit.
Was tausende Sportbegeisterte auf Wanderwege lockt, treibt Andreas Steindl zu Höchstleistungen an. Stellt seine extreme Einstellung eine Gefahr für übertüchtige Nachahmer dar? «Es ist schon ein heikles Thema», gesteht der Bergführer.
Eine logische Konsequenz
Dennoch rennt der 26-jährige Walliser mit leichten Laufschuhen und Jogging-Ausrüstung über Stock und Stein, Schnee und Eis. Sein Ziel: Fünf Viertausender in weniger als acht Stunden zu besteigen – ein neuer Rekord. Dass Schnelligkeit im Bergsteigen immer wichtiger wird, ist für Steindl eine logische Konsequenz.
Ein schmaler Grat
Vielleicht auch deshalb wächst die Trailrunning-Szene von Jahr zu Jahr. Die Zahl der Läufer an nationalen Events ist laut Ultra Trail in den letzten 8 Jahren auf über 5000 Teilnehmer geklettert. Diese sind allerdings klar von Steindl und seinem Rekordversuch zu unterscheiden, klettern die meisten Trailrunner für gewöhnlich nicht über Bergkuppen und stürmen Viertausender.
Die leichte Bekleidung ist laut Ueli Mosimann, Sicherheitsverantwortlicher des Schweizer Alpen Clubs, jedoch kein Grund zur Besorgnis: «Die Ausrüstung ist selten das Problem, viel eher passieren Unfälle aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit.» Trotzdem, der Grat zwischen schnell und unachtsam ist schmal.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlounge», 31.08.2015, 22:25 Uhr