Die Corona-Pandemie bremst auch die Doping-Kontrolleure aus. Im April 2019 wurden weltweit 25'000 Proben durchgeführt, ein Jahr später waren es nur gerade 550. Während in den USA und Deutschland auch Tests per Video-Telefonie durchgeführt wurden, verzichtete man in der Schweiz auf ein solches Vorgehen. «Wir haben die Kontrollintensität gesenkt», sagt Ernst König, Direktor von Antidoping Schweiz.
Es besteht die Möglichkeit, dass ein Athlet die Trainingsintensität erhöhen will.
Keine Wettkämpfe bedeuten also auch weniger Kontrollen. Und vor allem im Bereich des Ausdauersports finden die Doping-Praktiken normalerweise in der wettkampffreien Zeit statt. «Es besteht die Möglichkeit, dass ein Athlet die Trainingsintensität erhöhen will. Es wird also versucht, mit verbotenen Substanzen die doppelte Trainingsleistung zu erbringen», erklärt König.
Zu normalen Zeiten werden ungefähr ein Drittel der Proben während der Wettkämpfe genommen. König glaubt nicht, dass es aufgrund der Corona-Pandemie zu einem Anstieg positiver Fälle kommt. Seine Hypothese lautet: «Ein Athlet, der vorher keine verbotenen Substanzen zu sich genommen hat, hat während der Corona-Zeit auch nicht damit angefangen.»