In keinem Schweizer E-Sport-Turnier der letzten Jahre gab es einen so klaren Favoriten: Helix ist das erste Schweizer «League of Legends»-Profiteam und hat in diesem Jahr die Hero League von Anfang bis Ende dominiert. Ein einziges Unentschieden, sonst nur 2:0-Siege – so stieg Helix am Sonntag in den Final der Hero League in Bern.
Nicht gegen mYinsanity, sondern Silentgaming
Der Finalgegner war dagegen eher eine Überraschung. Denn neben Helix hatte auch mYinsanity eine hervorragende Saison gespielt und mit nur einem Unentschieden mehr als Helix den zweiten Platz belegt. Doch mYinsanity schied im Halbfinal der Playoffs gegen Silentgaming aus.
Diesen Schwung konnte der Underdog mit in den Final nehmen. Silentgaming wählte im ersten Spiel Helden aus, die zu Beginn eher schwach sind, im Verlauf eines Matches aber stärker werden. Also eine defensive Taktik: zu Beginn den Gegner anlaufen lassen, dann gegen Ende aufholen.
Kurzer Prozess im ersten Spiel
Dieser Plan ging nicht auf, denn Helix kam aus den Startlöchern wie die Feuerwehr. Schon nach einer Viertelstunde hatte Helix einen fast uneinholbaren Vorsprung. Nach nur 24 Minuten gewannen sie das erste Game.
Im zweiten Spiel des Best-of-3-Finals änderte Silentgaming die Taktik und wählte Helden, die auch zu Beginn Druck machen können. So waren die ersten fünf Minunten dann eher ausgeglichen.
Nach gut 25 Minuten gewann der Underdog plötzlich ein Scharmützel – der einzige Moment in diesem Final, in dem kurz Spannung aufkam.
Kaum Spannung
Doch zum Leidwesen des neutralen Publikums reagierte Helix auf diesen Rückschlag konzentriert, erhöhte sofort den Druck und machte schliesslich nach 30 Minuten den Sack zum 2:0 zu.
Die zweite Saison der Hero League in «League of Legends» ging so zu Ende, wie man es zu Beginn erwartet hatte: Der Favorit gewann alles. Weil aber der Hauptsponsor das E-Sport-Engagement nicht verlängert, ist es mit der Dominanz auch schon wieder vorbei. E-Sport-Fans, die sich eine spannendere Saison wünschen, werden aufatmen.
Sendebezug: SRF 3, 25.11.2019, 15:45 Uhr.