- Die Eskalation im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland hat diverse Auswirkungen auf das Sportgeschehen.
- Derzeit haben sich bereits verschiedene Akteure zur russischen Invasion in der Ukraine geäussert.
- Zahlreiche Sportverbände kritisieren den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine.
Uefa beruft Sondersitzung ein
Die Uefa hat nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine eine Sondersitzung des Exekutivkomitees für Freitag (10 Uhr) angesetzt. Dann trifft sich das Gremium, «um die Situation zu bewerten und alle notwendigen Entscheidungen zu treffen», teilte der Kontinentalverband am Donnerstag mit. Gemäss übereinstimmenden Medienberichten werde die Europäische Fussballunion zu jenem Zeitpunkt dem russischen St. Petersburg den Champions-League-Final entziehen. Das Endspiel der «Königsklasse» ist derzeit am 28. Mai in St. Petersburg vorgesehen. Der russische Staatskonzern Gazprom gehört zu den grössten Sponsoren der Uefa.
Russlands WM-Playoff-Gegner fordern Spielverlegung
Die Verbände aus Polen, Schweden und Tschechien haben ihre Weigerung zur Austragung der WM-Playoffs Ende März in Russland angekündigt. «Die Unterzeichner dieses Appells ziehen es nicht in Betracht, nach Russland zu reisen und dort Fussballspiele zu spielen», steht in einem Brief an die Generalsekretärin des Weltverbands Fifa, Fatma Samoura, den der polnische Verband am Donnerstag auf Twitter veröffentlichte. Die «militärische Eskalation» habe schwerwiegende Auswirkungen auf die Sicherheit der Teams und Betreuer. In den europäischen Playoffs zur WM-Endrunde in Katar (21. November bis 18. Dezember) werden Ende März 3 Tickets vergeben. In einer Poule tritt Polen am 24. März in Russland an. Kämen die Russen in den Final, wären dort am 29. März Schweden oder Tschechien der Gegner.
Schalke entfernt Gazprom vom Trikot
Zweitligist Schalke 04 zieht erste Konsequenzen aus dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Wie der deutsche Klub mitteilte, werde der Schriftzug des russischen Hauptsponsors in den kommenden Partien vom Trikot genommen. Früher am Donnerstag hatte bereits Schalke-Aufsichtsrat und Gazprom-Vertreter Matthias Warnig sein Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Der gebürtige Lausitzer gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Vettel verzichtet auf GP in Russland
Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel will nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht in Sotschi fahren. «Ich sollte nicht gehen, ich werde nicht gehen», sagte Vettel sichtlich bewegt über das geplante Rennen (25.9.). Er sei «schockiert» über den «furchtbaren» Einmarsch in der Ukraine, so der 34-Jährige bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bei Testfahrten in Barcelona. Russland habe eine «sehr seltsame und verrückte Führung», so der Aston-Martin-Pilot. Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) pflichtete bei und meinte: «Wenn sich ein Land im Krieg befindet, wäre es nicht richtig, dort zu fahren.»
Ukrainische Profiliga stellt Betrieb ein
Als Folge auf die Ankündigungen von Präsident Volodimir Selenski, der die Bevölkerung zum Kampf aufrief, hat sich die ukrainische Premier League (UPL) dazu entschlossen, den Spielbetrieb bis auf weiteres zu suspendieren. Eigentlich sollte der Spielbetrieb nach der Winterpause am Freitag mit dem Spiel FK Minaj gegen Sorja Luhansk wieder aufgenommen werden. Klubs wie Sorja Luhansk oder Schachtar Donezk, die aus den bereits seit 2014 von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebieten der Ostukraine kommen, trainieren und spielen schon seit mehreren Jahren nicht mehr in ihrer Heimat.
Fifa hält sich mit Konsequenzen noch zurück
Die Fifa hält sich mit möglichen Konsequenzen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine zunächst zurück. Der Weltfussballverband verwies am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SID auf eine Stellungnahme von vor zwei Tagen, wonach die Fifa die Situation beobachte. Nach der Council-Sitzung am Donnerstagabend meldete sich Präsident Gianni Infantino zu Wort: «Die Fifa hofft auf die schnelle Einstellung der gewalttätigen Auseinandersetzung und auf Frieden in der Ukraine.» Gewalt sei niemals die Lösung, fügte der Schweizer nach der gut einstündigen Videokonferenz an.
FIS hält an Wettkämpfen fest
Die an diesem Wochenende angesetzten Weltcup-Veranstaltungen (Aerials in Jaroslawl und Skicross in Sunny Valley) des Internationalen Skiverbandes (FIS) in Russland werden plangemäss stattfinden. «Die Sicherheit der Teilnehmer hat höchste Priorität. Die FIS beobachtet zusammen mit allen Beteiligten die Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt genau», hiess es vonseiten des Weltverbandes gegenüber der Agentur APA. Beide Standorte seien derzeit vom Konflikt nicht betroffen.
IPC im Austausch mit verschiedenen Komitees
Wie das Internationale Paralympische Komitee bekanntgab, würden derzeit Gespräche mit den jeweiligen nationalen Komitees aus Russland und der Ukraine geführt und entsprechende Lösungsansätze gesucht. Beide Selektionen bereiten sich auf die Abreise an die Paralympischen Winterspiele (4.-13.3.) in Peking vor. Das IPC verweist weiter auf die olympische Waffenstillstandsresolution.