Der angeordnete temporäre Boykott verstosse «gegen alle Standards und Prinzipien des internationalen Wettbewerbs» sowie gegen «das Ethos von Sportsgeist und Fairplay». Mit diesen Worten richtete sich der russische Fussballverband (RFS) am 6. Tag des Ukraine-Kriegs und am Tag nach den weitreichenden Konsequenzen für den Sport in seiner Heimat an die Öffentlichkeit.
Der Ausschluss sei «ausdrücklich diskriminierend». Er betreffe «eine enorme Anzahl von Athleten, Trainern und Betreuern, Klub- und Nationalmannschaftsfunktionären und – was noch wichtiger ist – Millionen russischer und internationaler Fans, deren Interessen bei internationalen Sportorganisationen ganz sicher Priorität haben sollten».
Ein juristisches Nachspiel steht im Raum
Der RFS behalte sich das Recht vor, die Entscheidung der Uefa und Fifa gemäss dem internationalen Sportrecht anzufechten. Der europäische sowie globale Fussball-Verbund hatten Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine von allen Wettbewerben suspendiert.
Damit steht etwa Bundesligist Leipzig in der Europa League vorzeitig als Viertelfinal-Teilnehmer fest. Gegner im Achtelfinal wäre im März Spartak Moskau gewesen. Zudem teilte die Uefa mit, die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Gazprom mit sofortiger Wirkung zu beenden. Durch die Entscheidung ist auch das Aus der russischen Elf in der WM-Ausscheidung für Katar besiegelt.