Bach reagiert damit auf den Abschlussbericht des WADA-Sonderermittlers Richard McLaren über umfassendes und organisiertes Doping in Russland. Ausserdem sollen die 254 Urinproben russischer Teilnehmer an den Winterspielen von Sotschi überprüft werden. 63 Blutproben sind nach IOC-Angaben schon getestet worden, alle seien negativ gewesen.
Bachs Zickzack-Kurs
Bach plädierte zudem für einen «lebenslangen Olympia-Bann für alle Dopingsünder». Die harte Haltung des deutschen IOC-Chefs stellt eine Kehrtwende dar: Vor den diesjährigen Olympischen Spielen in Rio hatte er (im Unterschied zum Paralympischen Komitee) einen Komplettausschluss Russlands abgelehnt.
Der McLaren-Bericht hatte weltweit zahlreiche Reaktionen ausgelöst. So sagte etwa Corinne Schmidhauser, Präsidentin von Antidoping Schweiz, sie verspüre eine grosse «Enttäuschung und Konsternation». Nun müsse verschärft gehandelt werden. Neben dem IOC stünden auch die internationalen Verbände in der Pflicht.
Weitere Reaktionen:
- Craig Reedie (Präsident WADA): «Der Bericht und die Beweise zeigen das Ausmass der Manipulationen. Es ist alarmierend zu sehen, dass 1000 russische Athleten von der Vertuschung positiver Proben profitiert haben.»
- Leichtathletik-Weltverband IAAF: «Die IAAF stimmt mit Professor McLaren überein, dass es an der Zeit ist, dass diese Manipulationen enden.»
- Paralympisches Komitee: «Es ist ein Schlag direkt ins Herz der Integrität und Ethik des Sports».
Es gibt kein staatliches Programm zur Unterstützung von Doping im Sport.
Dagegen bestritten russische Vertreter die Vorwürfe. Sportminister Pawel Kolobkow sagte: «Es gibt keine Verschwörung. Wir werden weiter mit null Toleranz gegen Doping kämpfen.» Der Präsident der Sportkommission in der Staatsduma, Michail Degtjajow, fragte: «Wo sind die Beweise und die Zeugen?»
Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 9.12.2016, 12:45 Uhr / SRF 4 News, 15:20 Uhr