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Überblick zu den Sanktionen Diese Sportverbände ergriffen Massnahmen gegen Russland

Das jüngste Urteil des CAS bestätigt dies.
Legende: Russische Klubs und die Nationalmannschaft bleiben suspendiert Dies bestätigte das jüngste Urteil des TAS. imago images / Russian Look
  • Hier finden Sie die Sanktionen der wichtigsten Sportverbände im Überblick.
  • Die Entschlüsse im internationalen Sportgeschehen sind eine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine .

European Championships im Sommer in München: Russen und Belarussen bleiben aussen vor

Der jüngste Sanktions-Entscheid in der Sportwelt betrifft einen ganzen Grossanlass, der vom 11. bis 21. August in der bayerischen Landeshauptstadt über die Bühne geht. Bei den übergeordneten kontinentalen Titelkämpfen in den Sportarten Leichtathletik, Volleyball, Kanu, Rad, Turnen, Rudern, Sportklettern, Tischtennis und Triathlon werden keine Athleten und Athletinnen aus Russland und Belarus am Start stehen. Zuvor hatten die einzelnen Fachverbände bereits diesen Schritt beschlossen. Am Mittwoch zog nun der Organisator der Multisport-Veranstaltung in München nach.

Fussball: TAS bestätigt Ausschluss

Russische Mannschaften bleiben nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine von europäischen Fussball-Wettbewerben vorerst ausgeschlossen. Dies entschied der Internationale Sportgerichtshof TAS am Dienstag. Der russische Verband hatte gegen die erhobenen Sanktionen der Uefa einen Eilantrag gestellt, den er mit einer fehlenden Rechtsgrundlage für die Suspendierungen begründete. Unter anderem war Spartak Moskau von der Europa League ausgeschlossen worden, womit RB Leipzig bereits als Viertelfinalist feststeht. Von den Massnahmen betroffen ist auch Russlands Nationalmannschaft, die am 24. März in den WM-Playoffs gegen Polen hätte antreten sollen.  

Handball: Ausschluss vom Weltverband

Als Reaktion auf die russische Invasion in die Ukraine hat auch der Handball-Weltverband (IHF) mit Konsequenzen für Russland und Belarus reagiert. Mannschaften, Offizielle, Schiedsrichter und auch Experten aus beiden Ländern seien ab sofort bis auf weiteres von allen Veranstaltungen und Aktivitäten ausgeschlossen, teilte die IHF am 7. März mit. So würden die bereits von der Europäischen Handball-Föderation EHF verhängten Sanktionen weltweit umgesetzt. Damit dürfen in diesem Jahr Teams aus Russland zunächst nicht bei 2 Junioren-Weltmeisterschaften und der WM im Beach-Handball teilnehmen, für welche die jeweiligen Mannschaften bereits qualifiziert waren. Die Entscheidung folge der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees.

IOC: Ein Signal als Startschuss

Das Internationale Olympische Komitee ( IOC ) empfahl den Weltverbänden und Organisatoren von Veranstaltungen, keine Sportlerinnen und Sportler sowie Funktionäre aus Russland und Belarus mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen zu lassen – es sei denn, unter neutraler Flagge und ohne Hymne. Dieser Entscheid hatte weitreichende Signalwirkung.

Fussball: Ausschlüsse aus allen Wettbewerben

Fifa und Uefa haben Russlands Mannschaften von allen Wettbewerben suspendiert. Damit darf Russland unter anderem nicht an der WM-Barrage Ende März teilnehmen. Spartak Moskau wird aus der Europa League ausgeschlossen. Die Uefa verlegt den Final der Champions League am 28. Mai von St. Petersburg nach Paris und beendet zudem ihr Sponsoring mit dem russischen Konzern Gazprom. Mit Russlands Verbündetem Belarus fährt zumindest die Uefa einen weniger harten Kurs: Die Teams dürfen weiterhin an allen Wettbewerben teilnehmen; sie müssen lediglich ihre Heimspiele auf neutralem Terrain und ohne Zuschauer austragen.

Eishockey: Keine Wettkämpfe für Russland/Belarus

Das Council des Weltverbandes IIHF schliesst Russland und Belarus bis auf Weiteres von sämtlichen Wettbewerben aus. Alle russischen und belarussischen Teams aller Altersklassen sind betroffen. Die A-WM in Finnland findet ohne Russland und Belarus statt. Die U20-WM Ende des Jahres, die in Nowosibirsk hätte stattfinden sollen, wird Russland entzogen. Weiter kappt die NHL die Geschäftsverbindungen mit Russland.

Leichtathletik: Ausschluss von allen Events

Der Weltverband World Athletics schliesst sämtliche Athleten, Betreuer und Offiziellen aus Russland und Belarus von allen Veranstaltungen der Weltserie aus. Dazu gehören die Hallen-WM im März in Belgrad, die Freiluft-WM im Juli in Eugene/USA sowie die Mannschafts-WM im Gehen in Muscat. Das Exekutivkomitee von World Athletics will zudem bald weitere Massnahmen prüfen, darunter die Suspendierung des belarussischen Verbands.

FIS: Restliche Saison ohne Russland/Belarus

Die FIS schliesst die Teams aus Russland und Belarus von allen Wettkämpfen der restlichen Weltcup-Saison aus. Der Ausschluss betrifft alle FIS-Sparten. Zuvor hat die FIS alle noch angesetzten Weltcup-Veranstaltungen in diesem Winter in Russland abgesagt.

Biathlon: Ausschluss aus dem Weltcup

Auch im Biathlon-Weltcup dürfen russische und belarussische Sportler bis auf Weiteres nicht mehr starten. Der Weltverband IBU reagierte damit auf die entsprechende Empfehlung des IOC.

Autosport: Start unter neutraler Flagge

Der Automobil-Weltverband FIA wählt vergleichsweise sanfte Sanktionen: Fahrer und Offizielle aus Russland dürfen weiter teilnehmen, allerdings unter neutraler Flagge. Nationalsymbole oder auch Hymnen sind verboten. In Russland wird bis auf Weiteres kein FIA-Event stattfinden, die Verträge der Formel-1-Rennen sind aufgelöst worden. Damit werden in Zukunft überhaupt keine GP mehr in Russland ausgetragen.

Turnen: Verschärfte Richtlinien

Der Weltturnverband FIG verschärft die Sanktionen gegen Russland und Belarus. Gemäss einem neuen Beschluss des Exekutivkomitees dürfen die Sportler aus beiden Nationen bis auf weiteres nicht mehr an Veranstaltungen unter der FIG-Hoheit teilnehmen. Darüber hinaus hatte der Weltverband alle in Russland und Belarus geplanten Weltcups und World Challenge Cups abgesagt und festgelegt, dass an die beiden Länder einstweilen keine neuen Anlässe vergeben werden.

Tennis: Unterschiedliche Reaktionen

Im Tennis fallen die Sanktionen unterschiedlich hart aus. Die ITF suspendiert den russischen Verband – die Titelverteidigungen im Davis Cup und Billie Jean King Cup sind damit hinfällig. Auf der ATP- und WTA-Tour dürfen russische Profis weiterhin starten, wenn auch unter neutraler Flagge. Die ATP sagt ein für Anfang März in Moskau geplantes Turnier ab. Auf der Stufe ITF sind alle Turniere in Russland und Belarus 2022 gestrichen.

Weitere Sportarten im Überblick

  • Der Judo -Weltverband streicht den Ende Mai im russischen Kasan angesetzten Weltcup.
  • Der internationale Verband im Sportklettern entzieht Russland die Austragung des Boulder- und Speed-Weltcupauftakts Anfang April in Moskau.
  • Athleten aus Russland und Belarus dürfen im Schwimmen laut dem Weltverband an internationalen Wettbewerben nur unter neutraler Flagge und ohne Hymne antreten.
  • Einen kompletten Ausschluss russischer Teams bzw. Sportlerinnen und Sportler verhängen zudem die Weltverbände für Gewichtheben, Volleyball , Reiten , Segeln , Basketball , Eiskunstlauf / Eisschnelllauf, Schiessen und Badminton , die Ruderer , die Kanuten, die Schwimmer und auch der Rugby -Sport.

Radio SRF 3, Mittagsbulletin, 28.02.2022 12:00 Uhr ; 

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